Dass Sie Herrn Kövari Ihr Buch LEVENSBLOESEM angeboten haben, halte ich für eine recht glückliche Idee. Zwar weiss ich nicht, ob Herr Müller nicht selbst auf dieses Werk Wert legt, aber andererseits war es bisher immer etwas schwierig, Ihre Werke in Oesterreich zu verkaufen, ebenso wie in Bayern; vielleicht könnte durch LEVENSBLOESEM der Bann gebrochen werden und es käme dann auch den übrigen Büchern zugute, sobald wieder ein Handel mit Oesterreich mögich ist. Dabei ist es dann günstig, wenn der Roman in einem Wiener Verlag erschienen ist. Aber was Herr Kövari über den deutschen Büchermarkt sagt, ist frei erfunden: zwar hat sich enorm vieles verändert, alte Firmen sind verschwunden oder vorläufig verstummt, zahllose neue sind aufgetaucht, von denen man nicht weiss, wie lange sie leben; unser Beruf hat die Eigentümlichkeit, dass die meisten Leute meinen, man brauche ihn nicht zu erlernen, und die Folgen sind dann die normalen eines solchen Irrtums. Nur ist die Lage mit dem Papier überall sehr schwierig, aber das ist nicht nur in Deutschland so. Und allmählich wird auch das wieder besser werden; man muss nur mit viel längeren Zeiträumen rechnen als nach dem ersten Krieg, weil die Zerstörungen so viel schlimmer sind.
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