Hoffentlich hat Herr Kövari eine gute Übersetzung von "Levensbloesem" gemacht. Falls das Manuskript in meinen Verlag kommt, will ich versuchen, Einblick zu erhalten (wenn Sie hören, dass dies gar nicht selbstverständlich ist, wissen Sie ja Bescheid...). Dass man nun bei dem Wiener Verlag sich dermassen unkorrekt gegen Sie verhält, ist ja einfach toll. Die Leute haben offenbar keine Ahnung, was man darf und was man nicht darf. Aber Sie werden auf der ganzen Linie finden, dass die Kenntnis des Urheberrechtsgesetzes bedenklich nachgelassen hat - wenn ich es mal mild ausdrücken will. Das ist nur ein kleines Beispiel mehr für die Verrottung der Moral durch diesen Krieg. Ich würde aber doch vorschlagen, dass Sie dem Verlag, damit ganz klare Verhältnisse geschaffen werden, einen kurzen und sehr deutlichen Brief schreiben, in dem Sie ihm einen Termin für die Annahme Ihrer Bedingung ("Keine Änderung, keine Kürzung") stellen; andernfalls laufen Sie Gefahr, dass die Leute Ihr Stillschweigen als Zustimmung deuten. Dann würde plötzlich das Buch in verstümmelter Form herauskommen und das wäre doch das Ärgerlichste. Und wäre eine Wiederholung der schauderhaften Übersetzungen des Verlages Bruns in Minden damals! Dieser Brief müsste dann "eingeschrieben" gesandt[2] worden.
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