Nun aber der "Flachsacker".
Ich möchte diesem Buch natürlich zu einem möglichst grossen Erfolg verhelfen, da es meiner Überzeugung nach eines der bedeutendsten Werke der gesamten Romanliteratur überhaupt ist, aber die Schwierigkeiten sind dabei gross. Wie Sie wissen, hat der Flachsacker beim Inselverlag in den beiden Ausgaben, die Kippenberg gemacht hat, leider nie grossen Erfolg gehabt. Das war ja auch der Grund, warum der Verlag das herrliche Buch 12 Jahre lang hat fehlen lassen. Nun ist die Lage seither viel schlechter geworden, denn seit Anfang 1940 zeigt sich die starke Verarmung Deutschlands durch den Krieg erst so recht und deutlich. Die gebildete Schicht der Bücherleser ist verarmt und die neuen Reichen denken nur an Essen, Trinken und Autofahren. Wenn sie irgend etwas mehr Geld für ein Buch ausgeben, dann ist es meistens ein wertloser und widerwärtiger Reisser, von denen wir heute leider Gottes überschwemmt werden. Es ist ungeheuer schwer, ja oft beinahe unmöglich, ein geistig hochstehendes Buch, das mehr als D[eutsche ]M[ark] 10.- kostet, zu verkaufen. Darunter hat auch unsere doch wirklich schön geratene Ausgabe "Levensbloesem" zu leiden. Wir haben bisher nicht mehr als 1350 Stücke verkaufen können, obwohl, wie ich allgemein höre, das Werk wirklich gefällt und auch die Ausstattung anerkannt wird. Das liegt daran, dass es eben D[eutsche ]M[ark] 13.80 kosten musste.
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