Fr[äu]l[ein] Hermine Schmülling übermittelte uns Jhre Anfrage wegen Jhres Romans "Knecht Jan"[1] und übersandte uns die Kopie des Briefes von Herrn Gerhart Pohl an Sie vom 14. Jan[uar][2] Wir müssen Jhnen darauf leider Folgendes erwidern. Es ist uns natürlich schmerzlich, wenn Jhr Roman "Knecht Jan" jetzt deutsch in neuer Ausgabe in einem andern Verlag erscheint. Aber Sie brauchen darauf keine Rücksicht zu nehmen, und wir haben nichts dagegen, wenn Sie durch Herrn Pohl mit diesem andern Verlag darüber abschliessen. Selbstverständlich hätten wir den Roman später einmal gern in unserm Verlag neu herausgegeben, aber Sie wissen ja, dass wir nicht mehr als ein grösseres Buch von Jhnen im Jahr herauszugeben in der Lage sind, und im laufenden Jahr wird ja doch wohl der "Prütske" von Jhnen bei uns erscheinen.[3] Ueber ein weiteres grösseres Werk im Augenblick schon bindend und unter Verpflichtung eines bestimmten Erscheinungstermins abzuschliessen oder gar jetzt das Honorar dafür zu bezahlen, zumal es sich bei "Knecht Jan" um ein Werk handelt, dessen Vorräte aus dem Quitzow-Verlag erst kürzlich in Deutschland verramscht wurden, sodass sicher noch Exemplare zu ganz billigem Preis auf dem Büchermarkt zu haben sein dürften, sind wir zur Zeit nicht in der Lage. So können wir nichts anders, als uns damit einverstanden erklären, dass Sie den "Knecht Jan" dem andern Verlag[4] geben, der sich dafür interessiert, wobei man im Stillen ja immer noch die Hoffnung hegen kann, dass der Roman später einmal doch noch in unseren Verlag [2]kommt.[5] Die Kopie des Schreibens des Herrn Gerhart Pohl geben wir Jhnen einliegend unter bestem Dank zurück und zeichnen