Den 15.1.1935
Herrn Stijn Streuvels
Ingoyghem
bei Kortryk
Hochverehrter Herr Streuvels!
Der von Ihnen mitunterzeichnete Vertrag über "
Prutske" ist bei uns richtig eingetroffen, und wir benützen diese Gelegenheit gern, auch dieses wundervolle und liebenswerte Werk aus Ihrer Feder in unserem Verlag herzlich willkommen zu heißen.
[1] Wir werden uns bemühen, auch diesem Buche technisch eine möglichst reizvolle Form zu geben, die sich zugleich gut an unsere Ausgabe des "
Knecht Jan" anschließt und den heutigen Preisverhältnissen in Deutschland und der immer noch geschwächten Kaufkraft der deutschen Leser Rechnung trägt. Wir hoffen auch, daß es uns gelingt, dem entzückenden Werk den Erfolg zu verschaffen, den es unbedingt verdient.
Ich persönlich habe eine Geschäftsreise, die mich in der vorigen Woche ins Rheinland führte, dazu benützt, auch Fräulein Schmülling zu besuchen, die ich bisher noch nicht persönlich kannte; die Arbeit des Verlegers, wenn dieser sie richtig auffaßt, ist eine höchst persönliche Angelegenheit, die genau so mit dem Herzen wie mit dem Verstand betrieben werden muß, und sie wird umso ersprießlicher für das Buch, je enger der menschliche Konnex ist, der gerade zwischen dem Verleger und allen denen, die an der Gestaltung eines Buches mitwirken, besteht.
[2]
Ich habe bei Fräulein
Schmülling einige reizende Stunden zugebracht und in ihr eine prachtvolle Frau kennen gelernt, von wirklichem Idealismus und feiner Einfühlung beseelt, die Ihrem Werk aufrichtig dient, womit schon von vorn herein die richtigen Grundlagen für die Tätigkeit des Übersetzers gegeben sind. Wir sind aber alle übereingekommen, daß eine gewisse technische Überarbeitung der
Schmüllingschen Übersetzung durch Herrn
Pohl noch nötig ist, und Fräulein
Schmülling hat, da sie nicht an sich selbst, sondern lediglich an das Ganze denkt, in großherziger Weise dies vollkommen eingesehen und ihre Zustimmung gegeben.
[2] Herr
Pohl wird die Überarbeitung mit größter Beschleunigung vornehmen und hat bereits ein Drittel davon an uns eingesandt; nach den von mir vorgenommenen Stichproben scheint die Überarbeitung durch Herrn
Pohl ausgezeichnet zu sein.
Fräulein
Schmülling hat mir eine große Zahl sehr schöner Bilder von Ihnen und vom Lijsternest mitgegeben, von denen wir gern das eine oder andere nach und nach in unseren "
Literarischen Flugblättern" bringen werden, um damit für Sie zu werben; unsere deutsche Leserschaft wird sich durch diese intimen und gar nicht "posierten" Bilder auf das stärkste angesprochen fühlen.
[3]
Das Buch "
Prutske" selber aber möchten wir, wie Ihnen Herr
Pohl wohl schon mitgeteilt hat, gern mit dem Baby-Photo von
Prutske und mit dem zweiten Photo ausstatten, auf dem das Kind mit aufgestützten Armen aus dem Fenster blickt (das sind also die beiden Bilder am Anfang und am Schluß der
flämischen Originalausgabe.
[4]) Ich bitte Sie nun sehr, uns freundlichst gute photographische Abzüge, möglichst auf glattem oder glänzendem Papier, von diesen beiden Bildern zu senden,
[3]damit wir darnach reproduzieren können. (Also
keine Abdrucke nach Klischees aus dem Buche!) Wir möchten einen ebenso schönen Schutzumschlag um "
Prutske" geben wie um "
Knecht Jan". Je früher wir diese Bilder bekommen, desto besser. Im voraus verbindlichsten Dank.
[5]
Gestatten Sie, daß mein Teilhaber
[6] und ich noch nachträglich die besten Wünsche zum Jahreswechsel aussprechen, und nehmen Sie den Ausdruck aufrichtiger Verehrung
Ihres sehr ergebenen
(handtekening Dr. Adolf Spemann)
Annotations
[1]
Het contract voor deze uitgave werd op 24 december 1934 door Engelhorn Verlag opgemaakt en op 27 december 1934 door Gerhart Pohl, 'de gemachtigde vertegenwoordiger van de schrijver', ondertekend. Ook Streuvels ondertekende het akkoord, dat nu wordt bewaard in het Letterenhuis (S 935/C).
[2]
Op 20 februari 1934 schreef Hermine Schmülling voor het eerst aan Streuvels dat
het werk aan "Prutske" vooruitgaat, op 7 april belooft ze tegen begin mei met haar arbeid klaar te zijn. Schmülling stond bij haar vertaalwerk open voor opmerkingen van vrienden en andere raadgevers. Zo hielp Ernst Kunze, Schmüllings 'Mitarbeier und früherer "moblierter Herr"', haar met de vertaling van
Prutske en ze deed ook een beroep op Korfiz Holm, mededirecteur van Langen-Müller Verlag te München. Schmülling hoopte
Prütske namelijk bij Langen-Müller onder te kunnen brengen. Aanvankelijk leek de uitgeverij ook geïnteresseerd, maar uiteindelijk zou ze toch afzien van de uitgave van
Prütske.
Op 7 november 1934 bericht Schmülling dat ze van Engelhorn Verlag een beleefd schrijven ontving, waaruit de interesse van de uitgeverij voor Prütske duidelijk bleek. 0p 19 december luidt het: Heute teilte er [Gerhart Pohl, JD] mir mit, dass der Engelhorn-Verlag von "Prütske" begeistert ist und es schon im März des kommenden Jahres herausbringen will. Brieven van 20.02, 07.04, 07.11 en 19.12.1934, Letterenhuis, S 396/B
[3]
Zo werd in het aprilnummer 1935 de foto
Stijn Streuvels in seinem Garten opgenomen (tegenover p. 4) en in het julinummer de foto
Der Verfasser von „Prütske” und „Knecht Jan” hat soeben den grossen Fünfjahrespreis des belgischen Staates für Literatur erhalten (tegenover p. 5).
[4]
De foto
wo das Kind mit aufgestützten Armen aus dem Fenster blickt is de foto van Dina in de opening van een schuurraam, s.d. (herkomst familie Lateur, 9 x 12 cm, glasnegatief). (p. 92.)
[5]
Spemann zal de foto's op 23 januari 1935 ontvangen. Cf. brief van Engelhorn Verlag aan Stijn Streuvels van
24 januari 1935.