Sp/Gr
5.5.44
Herrn
D[okto]r[ honoris causa] Stijn Streuvels
Ingoyghem bei Kortrijk
Hochverehrter lieber Herr
D[okto]r Streuvels!
[1]
Ich sehe bei einem Blick in die Korrespondenzmappe, dass Sie seit dem 28.1. nichts mehr von mir gehört haben.
[2] Ich wollte Ihnen schon längst schreiben und werde heute durch eine kurze Anfrage des Herr Professor
Teske erneut gemahnt, weil Sie in Sorge um uns seien. Ich fürchte, dass Sie auch meinen oben erwähnten Januarbrief nicht bekommen haben und sende Ihnen für alle Fälle anbei eine Abschrift.
Die letzten Wochen und Monate waren mit Arbeit und Abhaltungen der verschiedensten Art so überaus angefüllt, dass leider mein Briefwechsel sehr ins Schleppen gekommen ist. Bitte üben Sie freundliche Nachsicht!
Zunächst: Es geht uns nach wie vor gut; wir haben, wie Sie ja in den Zeitungen gelesen und am Rundfunk gehört haben werden, verschiedene Angriffe gehabt, aber es ging immer glücklich ab, sodass wir den Schaden flicken konnten und voll aktionsfähig sind. Nun werden Sie im Einzelnen wissen wollen, wie die Dinge stehen:
Streuvels['] Werke in zwei Bänden[3] Der Neusatz ist vollkommen beendet und auch schon umbrochen, sodass wir gerade in diesen Tagen mit dem Druck beginnen. Die erste Auflage wird 5 000 Stücke betragen. Natürlich dauert der Druck und vor allen Dingen die Buchbinderei-arbeit bei diesem umfangreichen Werk heute etwas lang, und so muss ich sie auch weiterhin um Ihre bewährte Geduld bitten. Wir werden uns aber grösste Mühe geben, und ich hoffe, dass alles doch immer noch recht schön werden wird.
De Maanden[4] Die Zeichnungen von Frau
Acket-Degouy sind sehr hübsch und originell geworden; ich glaube, dass sie eine sehr schöne Bereicherung des Buches versprechen. Sie sind bereits klischiert.
[2]Der Satz des Buches steht in Fahnen fertig und wird jetzt in Bogen umbrochen, bei welcher Gelegenheit die Bilder eingebaut werden.
Die Zeichnung für den Einband ist bereits fertig, sodass wir hoffen, wir werden auch dieses Buch im Lauf der nächsten Monate ausliefern können.
Zahlungen Am 25.1.44 habe ich durch die Deutsche Bank
R[eichsmark] 356.90 als Honorar für das dritte Vierteljahr 1943 bezahlt.
[5]
Abrechnung 1944/IV
Leider hat die Abrechnung für das 4. Vierteljahr 1943 viel länger gedauert, als mir lieb ist. Aber das lässt sich unter den heutigen Verhältnissen leider nicht ändern. Ich sende Ihnen heute anbei die Abrechnung und überweise den Endbetrag von R[eichsmark] 1 155.14, sobald die Genehmigung der Devisenstelle eingetroffen ist. Diese Genehmigung habe ich heute beantragt.
Neuauflagen Folgende Neuauflagen Ihrer Werke sind in Arbeit:
- Grosse Brücke 5 000 sind gedruckt und werden gebunden.
- Knecht Jan 10 000 Neuausgabe nur für das Ausland in meiner Reihe ADOLF SPEMANNS SONDER-AUSGABE werden demnächst gedruckt.
5 000 Stücke der normalen Ausgabe kommen ebenfalls in Kürze zum Druck.
- Kinderseelchen 10 000 Stücke kommen demnächst zum Druck.[6]
- Liebesspiel 5 000 Stücke sind im Dezember fertig gedruckt und gebunden worden, befinden sich jetzt in der Auslieferung.
10 000 Stücke befinden sich gerade im Druck.[7]
- Prütske 5 000 Stücke sind soeben fertig geworden.
10 000 Stücke werden in gleicher Ausstattung wie Knecht Jan für ADOLF SPEMANNS SONDERAUSGABE soeben gedruckt.
Sie sehen also, trotz aller Schwierigkeiten kommen wir doch immer hübsch voran. Natürlich ist es nie genug! Ich muss Sie auch dauernd um Geduld bitten, weil alles eben langsamer geht.
[3]
Freistücke Es wurden Ihnen gesandt:
- Am 5.1.44 10 Prütske (Halbigraf) Name des Einbandstoffes!für 4. Aufl[age] 13.-17. T[au]s[en]d
- " 7.1.44 10 Brücke (Halbigraf) für 3. Aufl[age] 11.-15. T[au]s[en]d
- " 25.3.44 5 Prütske (Halbigraf) für 5. Aufl[age] 18.-22. T[au]s[en]d
Hoffentlich ist alles gut angekommen.
Ihre Bücherbestellung Leider waren die beiden Bücher von
Francé nicht mehr zu haben, wie mir der Deutsche Verlag mitgeteilt hat. Sie sind vollkommen vergriffen.
[8]
Wir haben nun endlich einen sehr verspäteten, aber wie immer herrlichen Frühling. Stets muss ich an die unvergleichlichen Naturschilderungen von Meister
Streuvels denken, und da unser Haus auf der Höhe liegt und infolgedessen dem Wind sehr ausgesetzt ist, fällt mir in mancher Sturmnacht die unvergleichliche Schilderung der Frühlingsstürme in "
Liebesspiel" ein.
[9] Ich möchte wohl wissen, wie es Ihnen und Ihrer lieben Familie geht. Sicherlich haben Sie sehr unter der augenblicklichen Nervosität wegen der bevorstehenden Invasion zu leiden, aber ich vermute, dass Sie sich nicht viel daraus machen. Wir müssen die Dinge abwarten, und ich bin überzeugt, dass auch dieser Sturm vorübergeht, oder sagen wir es richtiger: abgeschlagen werden wird.
Hoffentlich sind Sie und Ihre auswärts lebenden Kinder von Fliegerangriffen verschont geblieben und bleiben dies weiterhin. Ich denke dabei besonders an Fräulein Dina und hoffe, dass auch Gent unbeschädigt ist.
Wie jammervoll unsere herrlichen alten Bauten in den deutschen Städten zerschlagen worden sind, das wissen Sie ja aus den Zeitungen. Es ist eine furchtbare Barbarei, umso schlimmer deswegen, weil ja diese ur-alte Tradition niemals wieder [4]hergestellt werden kann. Es ist nur ein Glück, dass wenigstens die Natur selber immer wieder nachwächst, und damit muss der Mensch sich trösten.
Mit den herzlichsten Wünschen für Sie und die Ihrigen in alter Verehrung
stets Ihr
(handtekening Adolf Spemann)
2 Anlagen
Annotations
[1]
Streuvels werd doctor honoris causa aan de universiteiten van Leuven, Münster en Pretoria.
[2]
De brief van Spemann aan Streuvels van 28 januari 1944 vonden we niet terug in de geraadpleegde archieven. Mogelijk bedoelt Spemann hier de brief van
8 januari 1944.
[3]
Toch zou de verzamelde uitgave
Ausgewählte Werke nog een tijd op zich laten wachten. Stuttgart was met zijn Daimler-Benzfabrieken een begeerd doelwit voor de geallieerden. In de strijd om het Ruhrgebied van 5 maart tot 14 juli 1943 voerden de geallieerden tussen de vijfhonderd en duizend vluchten uit tot boven Stuttgart. In de nacht van 11 maart 1943 werd Spemanns huis zwaar getroffen en hij had zijn leven uitsluitend te danken aan het feit dat hij met een tijgersprong de schuilkelder had bereikt. Bij de aanval van 24 juli tot 18 november 1943 op het noordelijk gelegen Hamburg kreeg het zuidelijk gelegen Stuttgart het nog eens hard te verduren. Daarbij werd vooral het stadscentrum zwaar getroffen. Bovendien werd de toevoer van papier afgesneden, zodat talloze uitgeverijen over de kop gingen. Toch zou Spemann de zaak blijven bagatelliseren tot in de herfst van 1943. De 'area bombing' trof Stuttgart in de nacht van 7 op 8 oktober. Het staande zetsel van Streuvels'
Ausgewählte Werke in zwei Bänden werd vernietigd. Tijdens de slag om Berlijn tussen 18 november 1943 en 31 maart 1944 werd Stuttgart opnieuw hevig gebombardeerd. Tijdens het bombardement van 25 juli 1944 verloor Spemann zijn beide dochters, zijn huis en weer eens Streuvels' inmiddels gedrukte
Ausgewählte Werke (ongeveer 4500 stuks).
H. Speliers, Als een oude Germaanse eik, p. 478-480.
[4]
Cf. vraag van Adolf Spemann in zijn brief aan Stijn Streuvels van
27 oktober 1943.
Van De maanden verscheen pas in 1945 voor het eerst een Duitse vertaling: Die zwölf Monde.
[5]
Het betreft hier de 'honorarium-afrekening' voor de periode 1 juli - 30 september 1943. Streuvels had recht op 18,04 RM honorarium voor
Frühling, 47,84 RM honorarium voor
Kinderseelchen, 70,64 RM honorarium voor
Die grosse Brücke, 125,28 RM honorarium voor
Liebesspiel in Flandern, 66,48 RM honorarium voor
Prütske en 91,60 RM honorarium voor
Das heisse Leben. Op dit totaalbedrag van 419,88 RM moest nog 10 % inkomstenbelasting betaald worden en 5 % oorlogsheffing. Aan Streuvels moest dus een bedrag van 356,90 RM uitbetaald worden.
!!!Knecht Jan 10 000 Neuausgabe nur für das Ausland in meiner Reihe ADOLF SPEMANNS SONDER-AUSGABE werden demnächst gedruckt. 5 000 Stücke der normalen Ausgabe kommen ebenfalls in Kürze zum Druck. KOHU opzoeken!!!
!!!Knecht Jan 5 000 Stücke der normalen Ausgabe kommen ebenfalls in Kürze zum Druck.!!!
[6]
Van één of meer herdrukken tussen 1942 (11.-15. Tausend) en 1947 (31.-35. Tausend) is er geen spoor in het
Deutsches Bücherverzeichnis. De uitgeverij Engelhorn kon hierover evenmin iets meedelen daar ze over geen volledig archief meer beschikt.
R. Roemans en H. Van Assche, Bibliografie van Stijn Streuvels, p. 97.
[7]
Stijn Streuvels,
Liebesspiel in Flandern. Neuauflage, 1944, 279 pp.
Deutsche Bücherverzeichnis 1941-1950, p. 324. De uitgeverij Engelhorn kon dit niet bevestigen).
R. Roemans en H. Van Assche, Bibliografie van Stijn Streuvels, p. 96.
[8]
In zijn brief aan Streuvels van
8 januari 1944 had Spemann laten weten dat hij de "beide werken van Francé" had besteld. We konden niet achterhalen welke werken van Francé Streuvels had besteld via Spemann.
[9]
Liebesspiel in Flandern, de Duitse vertaling van
Minnehandel is uitgewerkt in zes taferelen, die gebonden zijn aan de gang van het jaar. Streuvels bracht in dit boek een schildering van het liefdesleven op het platteland en van de manier waarop huwelijken tot stand werden gebracht.
A. Demedts, Stijn Streuvels. Een terugblik op leven en werk, p. 144-148.