3.4. und 29.4.
Sp/La
D[okto]r[ honoris causa] Stijn Streuvels
Ingoyghem b[ei] Kortrijk/Belg[ien]
Het Lijsternest
21.5.41
Herrn D[okto]r[ honoris causa] Stijn Streuvels
Ingoyghem b[ei] Kortrijk/Belg[ien]
Het Lijsternest
Hochverehrter lieber Herr Doktor Streuvels![1]
Vielen herzlichen Dank für Ihre Karte vom 3.4. und die vom 29.4.[2] Ich freue mich sehr, daß meine kleine Überraschung[3] richtig und in Ordnung angekommen ist, und hoffe, daß sie Ihnen gut geschmeckt hat und noch weiterhin schmeckt.
An Karl Alber habe ich sofort geschrieben. Ich kann in diesem Fall wirklich nur abraten, und zwar aus dem gleichen Grund wie bei Herrn Hammer. Außerdem ist die Stimmung gegen Anthologien zurzeit nicht günstig, also lassen wir es lieber.[4]
Frau Valeton hat mittlerweile geantwortet, und könnte leider erst nach Weihnachten mit der Übersetzung von "De Maanden" beginnen, da sie soeben einen anderen Auftrag übernommen hat. Infolgedessen habe ich nun Fräulein D[okto]r Hechtle beauftragt, und hoffe, daß sie uns eine gute Arbeit liefert.[5]
Neulich hatten wir nun die Freude, einige flämische Verleger auf den traditionellen Leipziger Veranstaltungen anläßlich der Buchhändler-Kantatemesse zu begrüßen. Die Herren, die unter der Führung von Herrn van Campenhout standen, waren in Berlin von Herrn D[okto]r Goebbels empfangen worden und machten einen sehr erfreulichen und frischen Eindruck. Ich kam dabei besonders ins Gespräch mit Herrn Antoon Thiry aus Antwerpen, der ein begeisterter Verehrer Ihrer Werke ist. Herr Thiry fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, auch Werke von Guido Gezelle übersetzen zu lassen, und ich möchte Sie gern deswegen um Rat fragen. Ich glaube nicht, daß wir bis jetzt eine wesentliche Übersetzung von Gezelle in Deutschland haben, muß das allerdings noch etwas genauer untersuchen. Es wäre doch schön, auch diesen großen Geist uns Deutschen nahezubringen. Wie Sie wissen, möchte ich mich nicht mit den kleineren sicherlich auch liebwerten Dichtern abgeben, sondern wirklich nur das bringen, was den flämischen Geist am allerwürdigsten und schönsten repräsentiert. Welche Werke kämen Ihrer Meinung nach in erster Linie [2]in Frage? Ich denke dabei sowohl an Lyrik als vor allen Dingen natürlich an Prosa. Bis jetzt habe ich noch gar nichts von Gezelle gelesen und kenne daher auch nicht seinen Verleger.[6]
Der Verlag der "Wiesbadener Volksbücher", der wertvolles Schrifttum in billigen Ausgaben bringt,[7] ist vor einiger Zeit mit dem Vorschlag an mich herangetreten, in seiner Reihe einen Streuvels-Band zu machen; ich habe in diesem besonderen Fall, weil es sich wirklich um eine recht wertvolle Reihe handelt, zugestimmt und in Voraussetzung Ihres Einverständnisses den Abdruck der Seiten 119 bis 156 aus "Liebesspiel in Flandern" und 148 bis 172 aus "Die große Brücke" gestattet. In diesem Bändchen werden also nur Sie vertreten sein. Ich konnte für die erste Auflage von 10 000 Stücken ein Honorar von R[eichsmark] 300.-- erzielen, dessen hälftige Teilung zwischen Ihnen und mir ich vorschlage, und das Ihnen für die bevorstehende Abrechnung gutgeschrieben wird.[8]
Hier sende ich Ihnen nun einige von den Bildchen, die ich bei meinem Besuch aufgenommen habe. Leider sind sie etwas langweilig, aber sie machen Ihnen vielleicht doch Freude; mir selber sind sie eine liebe Erinnerung. Gleichzeitig schicke ich auch an Fräulein Dina je einen Abzug.[9]
Ihr Sohn hat mir einen sehr freundlichen Brief geschrieben, nachdem ich ihm einige Drucksachen übersandt hatte.[10]
Mit herzlichsten Grüßen für Sie und Ihre Familie
stets Ihr aufrichtig ergebener
(handtekening Adolf Spemann)
(handtekening Adolf Spemann)
Annotations
[1]
Streuvels werd doctor honoris causa aan de universiteiten van Leuven, Münster en Pretoria.
[3]
Op 20 maart 1941 bezorgde Spemann Streuvels een kistje wijn als ersten Grundstock zur Wiederauffüllung des geplünderten Kellers.
[4]
Op 8 februari 1941 had Spemann zijn afkeer van bloemlezers als Franz Hammer beschreven.
[5]
Het gaat hier om de Duitse vertaling van De maanden, voor wie Adolf Spemann een geschikte vertaler zocht.
Op 20 maart en op 3 april 1941 is er nog niets beslist. Op 21 mei 1941 geeft Spemann de vertaalopdracht aan Hechtle omdat Valeton niet vrij was. Op 2 maart 1942 blijkt dat Hechtle pas in de loop van de maand maart klaar zal zijn met haar vertaling. Op 6 augustus 1942 schrijft Spemann dat hij sterk teleurgesteld is in Hechtle en De maanden aan Valeton zal geven. Dit wordt bevestigd in een brief van 13 augustus 1942; Hechtle is verontwaardigd. Op 1 september 1942 blijkt dat Valeton De vlaschaard moet vertalen, zodat de vertaling van De maanden uiteindelijk in handen komt van Werner Ackermann. Op 28 september 1943 schrijft Spemann dat Ackermann en Jacobs ongetwijfeld de beste Streuvelsvertalers zijn. Pas op 31 mei 1944 worden de correctiekaternen naar Streuvels gestuurd. Vanaf augustus 1944 is er een volledige black-out tussen Stuttgart en Ingooigem. H. Speliers, Als een oude Germaanse eik
Van De maanden verschijnt pas in 1945 voor het eerst een Duitse vertaling: Die zwölf Monde.
[6]
Cf. antwoord van Stijn Streuvels in zijn brief aan Adolf Spemann van 5 juni 1941.
[7]
Verlag Deutsche Volksbücher te Stuttgart.
[8]
Het gaat hier om twee Streuvelsnovellen die Franz Hammer met toestemming van Adolf Spemann heeft samengebracht in het boekje Quertreiber am Werk.
[9]
De foto's zijn niet bij de brief bewaard gebleven.
[10]
Op 19 april 1941 had Paul Lateur aan Adolf Spemann o.a. het volgende geschreven: Over enkele dagen ontving ik Uw dokumentatie over Vaders werken in 't Duitsch vertaald. Ik dank er U ten zeerste voor Mijnheer, en verzeker U dat ik alles hoogst interessant vind. Bij het lezen van de „Flugblätter” heb ik heel wat genoegen beleefd, en ook de prospectussen lieten me toe te oordeelen over de degelijkheid en 't verzorgde van Uw werk. (...) De brief wordt bewaard in het Letterenhuis, S 935/B2, 100603/204.
