Sp/tS
12.8.1941
Aug[ustus]
Herrn
D[okto]r[ honoris causa] Stijn Streuvels
Ingoyghem b[ei] Kortrijk
Belgien
Lieber hochverehrter Herr
D[okto]r Streuvels!
[1]
Ich habe große Freude, daß die Rohübersetzung des "
Glorierijke Licht" so rasch gemacht worden ist, und danke auf das Schönste für die Übersetzung.
[2] Ich beglückwünsche die fleißige Übersetzerin, in der ich nach der Handschrift wohl Fräulein
Isa vermuten darf. (Bitte sagen Sie mir darüber noch Bescheid!)
[3]
Diese Übersetzung hat mir nun die Möglickeit gegeben, manchen Fehler zu berichtigen und viele Lücken zu schließen.
[4] Nur einige Punkte sind noch unklar geblieben, aber das werde ich dann bei der Korrektur der Fahnen anmerken, und diese Stellen lassen sich dann noch gut ergänzen. Nicht ohne Vergnügen habe ich gesehen, daß die Übersetzerin sich an diesen Stellen auch mit flämischen Worten geholfen hat!
Einige dieser Stellen möchte ich von vornherein noch erwähnen: Seite 4 Ihrer Übersetzung: "Das gebohnte Grün des Klees"; das Wort "gebohnt" gibt es im Deutschen nicht, und ich weiß daher nicht, was gemeint ist.
Auf der selben Seite weiter unten fehlt mir noch die Übersetzung des Wortes "herel" bei der Beschreibung der Flachsblüte. Ich habe das jetzt einmal vorläufig mit "Stielchen" übersetzt, also dem Diminutiv von "Stiel", französisch: queue oder pédicule.
Seite 6 Ihrer Übersetzung bei der Beschreibung des Stroms: "die
niederdeinende Ferne". Das Wort "niederdeinend" gibt es im Deutschen nicht. Ich bitte, das noch zu übersetzen oder in französisch anzugeben.
[5]
Das sind die wichtigsten Punkte.
Herr
D[okto]r Jacobs hat inzwischen geschrieben und mir mitgeteilt, daß "
Die Dickschädel" identisch mit "
Vrede" sind.
[6] Ich möchte nun doch lieber in diesem Zusammenhang darauf verzichten, diese reizende Erzählung in das
Streuvelsbuch hineinzunehmen; dagegen darf sie unter keinen Umständen in dem Band "
Geschichten vom Lande", den wir dann einmal im Anschluß an den Band "
Geschichten vom Kinde" machen müssen, fehlen. Sie ist ein
[2]wahres Kabinettstück!
Heute schickte mir der Verlag
Veen "
Loquela" von
Gezelle;
[7] das ist ja ein Riesenwerk, und ich bin sehr froh, es zu haben. Es wird mir sicherlich sehr viel nützen, und ich werde mich jetzt einmal hineinvertiefen, um einen Überblick zu bekommen. Ich danke Ihnen auf das herzlichste für die Besorgung und werde den Verleger
Veen noch um die Rechnung bitten.
Ich bestätige noch meine beiden Briefe vom 4.8. und
[8]
bin mit herzlichen Grüßen
Ihr stets verehrungsvoll ergebener
(handtekening Adolf Spemann)
Anbei die Abrechnung über das 2. Vierteljahr 1941. Die Überweisung ist bereits beantragt. D.O.
Annotations
[1]
Streuvels werd doctor honoris causa aan de universiteiten van Leuven, Münster en Pretoria.
[2]
Adolf Spemann stelde in zijn brief aan Stijn Streuvels van
21 juli 1941 voor om één van Streuvels' dochters een voorlopige eerste Duitse vertaling van
Het glorierijke licht te laten maken, om die daarna met zijn eigen vertaling samen te voegen. Zo kon
Frl. Lateur als Übersetzerin ihres Vaters mitgenannt worden. Volgens Streuvels' briefkaart aan Spemann van
1 augustus 1941 werd dit manuscript op 31 juli verstuurd.
[5]
De aangehaalde passages werden op het manuscript met rood potlood onderlijnd. Cf. p. 4 en p. 6 van het typoscript. Cf. antwoord van Stijn Streuvels in zijn brief aan Adolf Spemann van
19 augustus 1941.
[6]
Cf. Spemanns opmerking hierover in zijn brief aan Streuvels van
4 augustus 1941. Tot zijn grote verrassing was in de
Frankfurter Zeitung de Duitse vertaling
Die Dickschädel van één van Streuvels' novellen van de hand van Karl Jacobs verschenen. Spemann had op zijn beurt Jacobs hierover een brief geschreven en hem attent gemaakt op het feit dat er een optie-verdrag tussen zijn uitgeverij en Streuvels bestond.
[7]
J. Craeynest,
Loquela. Taalkundig maandblad uitgegeven door G. Gezelle van 1881 tot 1895 en omgewerkt tot woordenboek. Amsterdam, L.J. Veen, 1907, tweede druk; Derde druk. Tielt, Lannoo, s.d. [1943-1946] en Amsterdam, L.J. Veen, 1946.