den 14. Oktober 1947
A/OAHerrn
D[okto]r Stijn Streuvels
Ingoyghem/Holland
Sehr verehrter Herr Streuvels, -
ein von Ihnen an Herrn D[okto]r Spemann persönlich gerichteter Brief gelangte versehentlich in meine Hände.[1]
Dieser Brief, der mir wohl aus Wien zusammen mit anderen Geschäftspapieren zuging, war nicht an D[okto]r Adolf Spemann privat adressiert und in holländischer Sprache abgefasst. Ich leitete das Schreiben einem Uebersetzer zu, der ihn während meiner Abwesenheit bearbeitet hat, um ihn dann an Herrn D[okto]r Spemann weiterzuleiten.
Um künftig solche Irrtümer zu vermeiden und um das Geschäftliche vom Privaten zu trennen, darf ich Sie, sehr verehrter Herr Streuvels, wohl bitten, alle Verlags-Korrespondenz direkt an mich zu richten. Die Position des Herrn D[okto]r Spemann im Sinne der Militärregierung gestattet es ihm augenblicklich nicht - wie Sie wissen - sich in irgendeiner Form in verlegerische Vorgänge einzuschalten.[2]
Hoffentlich haben Sie meinen letzten Brief gut erhalten.[3] Ich wäre Ihnen dankbar, wenn ich Ihre Antwort bald erhalten könnte.
Mit den besten Grüssen und guten Wünschen für Ihre Arbeit bin ich Ihr
(handtekening Hans Müller)
Hans Müller
Custodian des Engelhornverlag
Adolf Spemann
Hans Müller
Custodian des Engelhornverlag
Adolf Spemann
Annotations
[1]
D.i. de brief van Stijn Streuvels aan Adolf Spemann van 14 augustus 1947.
[2]
Wegens zijn lidmaadschap van de NSDAP tijdens de oorlogsjaren werd Spemann na het einde van de Tweede Wereldoorlog door het geallieerde bewind tijdelijk uit zijn rechten ontzet en moest hij het bestuur van zijn uitgeverij overlaten aan een beheerder. Van juli 1945 tot mei 1948 bestuurde Hans Müller van de uitgeverij Müller und Kiepenheuer als "custodian" Engelhorn Verlag.
[3]
Cf. brief van Hans Müller aan Stijn Streuvels van 16 september 1947.
