8. Juni 1950
Herrn D[okto]r Stijn Streuvels
Ingoyghem/Belgien
Het Lijsternest
Lieber hochverehrter Herr D[okto]r Streuvels!
Ich hoffe sehr, dass wir Sie zusammen mit Fräulein Isa recht bald bei uns hier in Stuttgart begrüssen dürfen, und könnte mir keine grössere Freude für uns alle denken.[1] Wir haben jetzt hier eine wunderschöne Gartenausstellung in freier Natur und auch die Quartierfrage kann sicherlich gut gelöst werden, wenn wir wenigstens einige Zeit vorher wissen, wann Sie zu kommen beabsichtigen.[2]
Wegen der Überweisung des Honorars habe ich nun heute eine lange Unterredung auf dem Wirtschaftsministerium gehabt und dort folgendes erfahren:
- 1. Auf Antrag kann an und für sich nach den formalen Bestimmungen nur die Überweisung derjenigen Honorarbeträge bewilligt werden, die aus Verkäufen nach dem 20. August 1949 entstanden sind. Das ist nun leider viel weniger als alles vorher, denn zu Beginn des Sommers 1949 ist im ganzen deutschen Buchhandel der Umsatz ungeheuer zurückgegangen. Da der Beamte aber ein sehr gebildeter Mann war, der über Sie und Ihren dichterischen Rang ganz genau Bescheid wusste, hoffe ich, dass mir doch die von mir beantragten D[eutsche ]M[ark] 2000.-- bewilligt werden. Ich werde das jedenfalls mit allen Mitteln zu erreichen suchen.
- 2. Im Januar 1948 habe ich R[eichsmark] 14.694.56 von Ihrem Honorarguthaben nach den damals bestehenden Vorschriften auf ein Sperrkonto bei der Südwestbank Stuttgart überwiesen. Dieser Betrag ist, wie mir die Bank auf meine Frage soeben telefonisch mitgeteilt hat, bei der Währungsumstellung in folgender Form abgewertet worden:
- a) auf Freikonto D[eutsche ]M[ark] 890.--
- b) auf Anlagekonto D[eutsche ]M[ark] 73.44.
- 1. Von dem Betrag des Freikontos (D[eutsche ]M[ark] 890.--) können Sie, wenn Sie nach Deutschland reisen, täglich D[eutsche ]M[ark] 35.--abheben. Wollen Sie zu Beginn Ihrer Reise, also nicht erst in Stuttgart, sondern vielleicht schon in Krefeld, über diesen Betrag verfügen, so müssten Sie vor Antritt Ihrer Deutschlandreise der Südwestbank Stuttgart, Gymnasiumstr[asse] 3, eine entsprechende Anweisung geben. Darauf stelt Ihnen die Südwestbank ein Akkreditiv aus, das Sie berechtigt, an einem von der Südwestbank genannten Geldinstitut, z[um Beispiel] bei der Rheinisch-Westfälischen Bank in Krefeld, den Betrag abzuheben.
- 2. Über das Anlagekonto (D[eutsche ]M[ark] 73.44) können Sie nur in der Form verfügen, dass Sie diesen Betrag verkaufen, wofür Sie allerdings nur 95 % erhalten, also 5 % Verlust in Kauf nehmen müssen.
Es ist schauderhaft, dass innerhalb Europas immer noch diese widerwärtigen Zahlungsschwierigkeiten bestehen, aber man muss eben in Gottes Namen diese Vorschriften einhalten und kann nur hoffen, dass wir in absehbarer Zeit wieder normale Verhältnisse bekommen.[3]
Ich sende Ihnen nun die immer noch hier befindlichen Abrechnungen seit 1946.[4] Sie sehen daraus, dass die Abrechnungen für die Zeit vom 3. und 4. Quartal 1949 und 1. Quartal 1950 zusammen den obenerwähnten Betrag von D[eutsche ]M[ark] 513.91 ergeben.
Es wäre sicherlich am allerpraktischsten, wenn Sie über den ja nicht hohen Betrag, der nach den Vorschriften für Sie greifbar sein wird, recht bald in Deutschland selbst verfügten. Dabei darf ich noch sagen, dass ich natürlich hoffe, dass Sie und Ihre Tochter während Ihrer Stuttgarter Tage unsere Gäste sind, sodass Ihnen hier keine Kosten erwachsen.
Ich hoffe nun herzlich, lieber verehrter Herr D[okto]r Streuvels, dass wir Sie wirklich bald hier sehen dürfen. Ich selbst werden den ganzen Juni, Juli und August hier sein, höchstens unterbrochen durch ganz kurze Geschäftsreisen.
"Des Lebens Blütezeit" ist mittlerweile gesetzt und korrigiert und kommt in den nächsten Tagen zum Druck. Frau Hela Seewald hat einen sehr schönen Umschlag gezeichnet, den ich Ihnen hier dann zeigen kann. Wir beabsichtigen, das Buch so fertigzustellen, dass wir es im September versenden können.
Dann wird Sie noch interessieren, dass unlängst der Tonfilm-Vertrieb DEFIRA in Berlin folgende Anfrage an mich gerichtet hat:
Die Terra Film stellte im Jahre 1943 den Film:
"Wenn die Sonne wieder scheint"
nach dem Roman "Der Flachsacker" von Stijn Streuvels her.[5] Wir wären Ihnenn dankbar, wenn Sie uns mitteilen würden, [3]ob Sie die Verfilmungsrechte seinerzeit beschränkt oder auf unbeschränkte Zeit an die Terra-Film vergeben haben. Ihrer gesch[ickten] Nachricht sehen wir entgegen und zeichnen..
"Wenn die Sonne wieder scheint"
nach dem Roman "Der Flachsacker" von Stijn Streuvels her.[5] Wir wären Ihnenn dankbar, wenn Sie uns mitteilen würden, [3]ob Sie die Verfilmungsrechte seinerzeit beschränkt oder auf unbeschränkte Zeit an die Terra-Film vergeben haben. Ihrer gesch[ickten] Nachricht sehen wir entgegen und zeichnen..
Ich habe darauf unter dem 22.5.50 l[au]t beiliegendem Durchschlag geschrieben.[6]
Für 1951 beabsichtige ich dann, den "Flachsacker" in der Übersetzung von Anna Valeton im Format von "Des Lebens Blütezeit["] ebenfalls in Neuauflage herauszubringen, und dann soll auch bald wieder eine Ausgabe von Prütske folgen.[7]
Sie sehen also, wir lassen uns durch den sehr schlechten Geschäftsgang in keiner Weise entmutigen.
Mit vielen herzlichen Grüssen und wärmsten Wünschen für Ihre Gesundheit und die Ihrer verehrten Gattin
in alter Verehrung
Ihr
(paraaf Adolf Spemann)
(paraaf Adolf Spemann)
Annotations
[1]
Van 30 juni tot 10 juli reisde Streuvels naar Duitsland en bracht er o.m. een bezoek aan zijn uitgever Adolf Spemann te Stuttgart (van 1 tot 4 juli).
[2]
Cf. hiervoor verder de brief van Adolf Spemann aan Stijn Streuvels d.d. 19 juni 1950.
[3]
Op 24 juni 1950 moet Spemann het ministerie van economie nogmaals telefonisch gecontacteerd hebben i.v.m. Streuvels' honorarium. Resultaat: mir [sagt] Herr Dr. Hirth, dass dieser Betrag [DM 2000, JD] keinesfalls im Inland, sondern nur zur Transferierung ins Ausland verwendet werden dürfe. Dr. Streuvels müsste seinen Aufenthalt in Deutschland aus seinem bei der Südwestbank liegenden Sperrguthaben bestreiten. Die Genehmigung für die DM 2000.-- werde in den nächsten Tagen eintreffen. Über den auf Sperrkonto stehenden Frei-Betrag von DM 890.-- kann Dr. Streuvels bei seiner Ankunft in Stuttgart sofort verfügen. Er muss lediglich bei der Südwestbank seinen Pass vorzeigen, aus dem hervorgeht, wie lange der Aufenthalt in Deutschland dauert. Deze informatie vonden we terug in een afschrift dat bij deze brief van Spemann aan Streuvels bewaard wordt.
[4]
Deze afrekeningen vonden we niet meer terug in de geraadpleegde archieven.
!!!der Tonfilm-Vertrieb DEFIRA in Berlin!!!
[5]
Van 1939 tot 1948 draaide de Duitse toneel-, film- en operaregisseur Boleslaw Barlog acht films, waarvan zes voor Terra, één voor UFA en één voor Universum Film Aktiengesellschaft (A.G.F.). Terra was een van de belangrijkste en meest correcte Duitse filmhuizen. In 1942 werd Terra door UFA (Universum Film Aktiengesellschaft) opgeslorpt en was bij het draaien van Wenn die Sonne wieder scheint (de Duitse verfilmde versie van De Vlaschaard) duidelijk afhankelijk van het naziconcern UFA. Alf Teichs was de nieuwe Terrachef na de fusie met UFA. In 1936 waren er al Vlaamse plannen geweest om De vlaschaard te verfilmen, maar die waren in het water gevallen. H. Speliers, Als een oude Germaanse eik, p. 451-455.
In de loop van 1942 werd De vlaschaard een eerste keer verfilmd door de Duitse filmmaatschappij Terra-film, in regie van B. Barlog. Paul Wegener speelde Boer Vermeulen, Maria Koppenhöfer Barbele, Bruni Löbel vertolkte Schellebelle en Paul Klinger was Louis Vermeulen. In Ingooigem en omgeving werden heel wat opnamen gemaakt waarin plaatselijke acteurs kleine rolletjes of een figurantenrol speelden. Ook Stijn Streuvels trad op in een scène met een tram. P. Thiers, Oog in oog met Streuvels, p. 75.
Na de proefvoorstelling in Kortrijk van de Duitse film-Vlaschaard Wenn die Sonne wieder scheint werd de Nederlandstalige versie gerealiseerd door vooraanstaande Vlaamse toneelkunstenaars, mensen van de Koninklijke Nederlandse Schouwburg, waar Joris Diels directeur was. De oorspronkelijk Duitstalige film werd in het Algemeen Nederlands gedubt. Op vrijdagavond 20 augustus 1943 had te Gent, als Arteveldestad het centrum van de Vlaamse vlasnijverheid, de eerste voorstelling plaats van de Nederlandstalige film De vlaschaard. De pers was massaal aanwezig. Namens de Nederlandse Kultuurraad sprak Filip De Pillecijn over een monumentaal werk van onze literatuur dat door de film aan de aandacht van een ruim publiek binnen en buiten onze grenzen wordt aanbevolen. 's Avonds had in cinema Capitool de galavoorstelling plaats voor een volle zaal. Streuvels' kinderen Isa, Dina, Paula en Paul vertegenwoordigden er hun vader. Diezelfde avond werd de film ook vertoond in 'Eldorado' in Antwerpen, zodat van een landpremière eigenlijk geen sprake kon zijn, maar in Antwerpen werd De vlaschaard als gewone film gepresenteerd. Op vrijdag 3 september, 2 weken na de première in Gent, ging de film in de Brusselse bioscoop Scala in première en dit opnieuw voor een volle zaal. 'De eerste voorstelling van De Vlaschaard te Gent', in: Volk en Staat, 22-23 augustus 1943.
[6]
Deze brief vonden we niet terug in de geraadpleegde archieven.
[7]
Deze herdruk is er niet gekomen.