1.6.53
Herrn
D[okto]r Stijn Streuvels
Het Lijsternest
Ingoijghem b[ei] Kortrijk
Het Lijsternest
Hochverehrter lieber Herr Streuvels!
Bei der Rückkehr von unserer sehr schön verlaufenen Reise habe ich heute Ihren freundlichen Brief vom 29.5. vorgefunden, den ich sofort beantworten will:
[1]
Lizenzausgabe DIE GROSSE BRÜCKE. Ich habe mich immer darüber gegrämt, dass dieser grossartige[ ]Roman, der meiner Meinung nach dem FLACHSACKER vollkommen ebenbürtig ist, noch nicht den gleichen Ruhm und die gleiche Verbreitung hat wie eben der Vlaschaard, und so bin ich sehr froh, dass es gelungen ist, ihn nun als Lizenzausgabe bei dieser Buchgemeinschaft, die eine der bekanntesten und ältesten in Deutschland ist, unterzubringen.
Wie Sie aus dem Vertragsentwurf sehen, soll das Honorar für die ersten 10.000 Stücke
D[eutsche ]M[ark] 4.500.- betragen.
[2] Die Bezahlung, oder vielmehr die Teilung dieses Betrages denke ich mir folgendermassen:
- 1) D[okto]r Streuvels D[eutsche ]M[ark] 2.000.-
- 2) D[okto]r Jacobs " 500.- (als einmalige Abfindung)
- 3) Engelhornverlag 2.000.-
Herr
D[okto]r Jacobs hatte ja nach dem alten Vertrag von 1936 für jedes verkaufte Stück der Einzelausgabe vom 5.001. Stück ab 2% vom Ladenpreis zu beanspruchen.
[3] Nun gibt es aber bei der Buchgemeinschaft ja keinen eigentlichen "Ladenpreis" sondern einen Mitgliederpreis. Ich halte es für gerechtfertigt, wenn Herr
D[okto]r Jacobs mit einer einmaligen Zahlung von
D[eutsche ]M[ark] 500.- abgefunden wird, habe ihm dies aber noch nicht geschrieben; doch denke ich, dass er damit einverstanden sein wird. Ich warte aber mit diesem Brief, bis ich von Ihnen höre, ob Ihnen der ganze Vertrag recht ist. Wenn dies der Fall und wenn Herr
Jacobs einverstanden ist, würden sich also nach § 3 die Zahlungen gestalten wie folgt:
I. Gleich nach Vertragsschluss:
D[okto]r Streuvels 875.-
" Jacobs 500.-
Engelhorn 875.-
= 2.250
II. Zum 31.12.53
D[okto]r Streuvels 562.50
Engelhorn 562.50
= 1.125.-
Übertrag 3.375.-
[2]
Übertrag 3.375.-
III. Bei Ausgabe der Lizenzausgabe:
D[okto]r Streuvels 562.50
Engelhornverlag 562.50
1.125.-
Zusammen DM. 4.500
Ich habe dies nicht ausdrücklich in den Vertrag hineingenommen, würde aber diese Zahlungsbedingungen dann mit der Buchgemeinschaft noch brieflich vereinbaren, wenn Sie einverstanden sind.
[4]
Büchergilde Gutenberg (FLACHSACKER). Ich sende Ihnen anbei eine Abschrift des Lizenzvertrages vom 9/16.III.1951, den Sie am 22.3.1951 mitunterzeichnet haben.
Ich wundere mich nun, dass Sie noch kein Geld bekommen haben. Nach § 3 muss die Büchergilde Ihnen bei Ausgabe des Bandes [Schweizerfranken] 800.- bezahlen, während an uns [Schweizerfranken] 1.200.- gehen sollten. Wir haben nun am 30.April 1953 [Schweizerfranken] 800.- erhalten (= D[eutsche ]M[ark] 767.60) und hatten die Büchergilde gebeten, die auf Frau Anna Valeton entfallenden 400.- [Schweizerfranken] direkt an diese zu überweisen. Ich werde noch heute an die Büchergilde schreiben und mahnen.
Bücher für Alle.
[5] Aus dieser Sache ist nichts geworden. Leider habe ich versäumt, Ihnen dies mitzuteilen, was Sie bitte entschuldigen wollen.
Gute Schriften/Abdruck aus PRÜTSKE.
[6] Da auch wir niemals die von den GUTEN SCHRIFTEN im Januar 1952 angekündigten Belegstücke bekommen haben, vermute ich, dass dies in Basel vergessen worden ist. Wir haben heute dort reklamiert.
Michaels. Wunschgemäss senden wir in den allernächsten Tagen einiges Pressematerial an Herrn Michaels.
mmmmmm
Ich hoffe, alles nach Wunsch beantwortet zu haben. Wenn Sie noch weitere Fragen haben, so bitte ich darum!
Meine Frau und ich waren mit dem Wagen in Oberitalien und sind bis Florenz gekommen. Die Veranlassung zu dieser Reise war sehr hübsch: ein italienischer Hotelier am Gardasee ist ein so begeisterter Verehrer unserer Bücher, dass er deren Verleger gerne einmal kennen lernen wollte, und da ich ohnedies etliche italienische Kollegen besuchen wollte und musste und wir Bücher zur Mailänder Buchausstellung geschickt hatten, waren genügend Gründe vorhanden. Besonders schön war die Fahrt über den Apennin, wo ganze Bergkuppen von blühendem Ginster vergoldet waren. Leider ist aber Italien für uns Deutsche sehr teuer.
Ich hoffe, es geht Ihnen allen gut und Sie müssen etwas weniger frieren als wir in diesen letzten Tagen!
Mit herzlichen Grüssen und Wünschen für das ganze Haus
stets in Verehrung
Ihr (handtekening Adolf Spemann)
Annotations
[2]
Cf. het contract dat bewaard wordt in het Letterenhuis. Artikel 2 luidt:
Die Deutsche Buch-Gemeinschaft verpflichtet sich zu einer Mindestauflage von 10.000 Exemplaren und zahlt dafür als Lizenzhonorar DM 0,45 pro Band bei einem Quartalsbeitrag von DM 7,30. Wenn sich der Quartalsbeitrag erhöht, so erhöht sich das Lizenzhonorar im entsprechenden Verhältnis.
[3]
Het contract voor de Duitse vertaling van
De teleurgang van den Waterhoek, d.d. 18 juni 1936, vermeldt:
Das Honorar beträgt vom 1. bis 5000. verkauften Stück, einerlei ob broschiert oder gebunden, 5 % vom Ladenpreis; es steigt vom 5001. verkauften Stück ab auf 6 % vom Ladenpreis, einerlei ob broschiert oder gebunden. (art. 5) Pas in 1938 werd door Engelhorn Verlag een Duitse vertaling van
De teleurgang van den Waterhoek gepubliceerd, als
Die grosse Brücke. Roman.
[4]
Streuvels ging akkoord en liet zijn dochter Isa het ondertekende contract naar Engelhorn Verlag sturen.
[5]
In zijn brief van
20 november 1951 had Spemann aan Streuvels geschreven dat hij een vraag had gekregen van een boekenclub "Bücher für Alle" voor een licentie-uitgave van
Der Flachsacker.
[6]
In zijn brief van
10 november 1951 had Spemann Streuvels een vraag voorgelegd van de Baselse vereniging
Gute Schriften om het hoofdstuk "
Die Puppenfamilie" uit "
Prütske" op te nemen in een verzamelbundel.