München, 10. Juli 1952
Herrn
Stijn Streuvels
Ingoyghem bei Kortrijk
Sehr verehrter Herr Streuvels!
Als neuer Leiter des Verlages habe ich die Freude, Ihnen heute mitteilen zu können, dass der Verlag nach vielen Schwierigkeiten in diesem Frühjahr seine Arbeit wieder beginnen konnte und in diesem Herbst unter seinen ersten Büchern auch eine
Neuauflage Ihres Buches
"
Das Christkind"
vorbereitet. Anlässlich eines Aufenthaltes in Stuttgart, der schon einige Wochen zurückliegt, hatte ich Gelegenheit, Herrn
D[okto]r Spemann aufzusuchen und ihm zu danken für die liebevolle Betreuung des "
Christkind" durch seine Lizenzausgabe während der Zeit, in der die Arbeit unseres Verlages ruhte.
[1]
Die neue Auflage, die ich jetzt vorbereite, wird nun besonders schön werden und auch alle Abbildungen der
ersten Auflage wieder enthalten. Auch dem Einband werde ich eine ganz besonders liebevolle Ausstattung geben, und ich hoffe, Ihnen schon im nächsten Monat die ersten fertigen Exemplare übersenden zu können.
[2]
Die Auflage soll 5.000 Stück betragen, wobei gemäss unserem Vertrag vom 20. Februar 1932 jedes angerissene Tausend im voraus voll zu honorieren ist.
[3] Das Bayrische Wirtschaftsministerium erklärt jedoch eine solche Vereinbarung als nicht vereinbar mit den derzeitigen Devisenbestimmungen und ist nur bereit, eine einmalige à-Conto-Zahlung, wie eine solche heute bei allen Vertragsabschlüssen mit dem Ausland üblich ist, zu genehmigen. Ich wäre Ihnen daher für Ihr Einverständnis dankbar, dass wir Ihnen bei Erscheinen unserer Neuauflage als
[à-Conto]-Zahlung die ersten 1000 Exemplare honorieren und die darüber hinaus zu verkaufenden Exemplare Ihnen in halbjährlicher Abrechnung per 30. Juni und 31. Dezember eines jeden Jahres innerhalb der darauf folgenden 6 Wochen honorieren. Die Neuauflage soll einen Ladenpreis von
D[eutsche ]M[ark] 5.80 haben.
Mit den besten Grüssen bin ich
Ihr sehr ergebener
ALBERT LANGEN GEORG MÜLLER VERLAG GMBH
(handtekening Joachim Schondorff)
Dr. J. Schondorff
Annotations
[1]
Reeds op
30 september 1947 schreef Adolf Spemann over deze kwestie aan Streuvels dat hij er bij Hans Müller, die tijdelijk Engelhorn Verlag bestuurde na de Tweede Oorlog, op had aangedrongen om de uitgeefrechten op
Das Christkind van het bijna failliete Langen-Müller Verlag over te kopen. Op
6 oktober 1947 antwoordde Streuvels dat hij hierover nog niets had vernomen van Hans Müller.
Op
18 augustus 1948 komt Ilse Spemann, dochter van Adolf Spemann, op deze zaak terug. Ze schrijft hoe ze een pachtrecht op de uitgave van
Das Christkind had gevraagd van het noodlijdende Langen-Müller Verlag, met het oog op een latere verkoop van de rechten. Streuvels verklaarde zich op
26 augustus 1948 hiermee akkoord.
Nog datzelfde jaar kwam er bij Engelhorn Verlag een 'Lizenzausgabe' van Das Christkind van de pers.
[2]
Op
19 november 1952 worden vanuit München 5 presentexemplaren van de herdruk van
Das Christkind aan het adres van Streuvels gestuurd.
[3]
Cf. artikel 2 van het contract voor
Das Christkind dat op 16 februari 1932 door Albert Langen - Georg Müller Verlag te München werd opgemaakt, op 18 februari door Hermine Schmülling en nog eens twee dagen later door Stijn Streuvels werd ondertekend.