Den 18.6.1936
Herrn Stijn Streuvels
Ingoyghem
bei Kortrijk
Hochverehrter Herr Streuvels!
Heute kann ich Ihnen ausführlicher schreiben, und zwar sende ich Ihnen anbei die
Verträge über die drei Novellen
[1] und über den Roman "
De Teleurgang van den Waterhoek".
[2] Dazu noch Folgendes im einzelnen zur Erklärung:
Novellen. Der Vertrag berücksichtigt unseren Plan, zunächst also Einzelbände in dem kleinen Format zu geben,
[3] später aber Novellen-Sammelbände zusammenzustellen.
[4] Ich habe gerade den letzteren Punkt etwas elastischer gelassen, damit recht schöne einheitliche Bände im Einvernehmen zwischen Ihnen und uns zusammengestellt werden können. Der Honorarsatz ist genau aus meinem Brief vom 30. Mai übernommen.
[5] Wie Sie sehen, haben wir nach Ihrem Brief auch auf die "Erholung" von den
R[eichsmark] 300.- verzichtet.
[6] Ich konnte mich der Richtigkeit Ihrer Beweisführung nicht verschließen.
"Teleurgang",
[7] Auch dieser Vertrag bringt nichts Neues, sondern kombiniert sinngemäß die bisherigen Verträge über "
Minnehandel", "
Het Leven"
[8] und die drei Novellenbände. Dagegen werden Sie sehen, daß Herr
Ackermann noch nicht als Übersetzer bestimmt ist, und das hängt so zusammen: Leider ist es bisher immer noch nicht gelungen, die Genehmigung der Devisenstelle zu der Überführung der
R[eichsmark] 200.- Honorar für die Über
[2]setzung von "
Het Leven" zu erhalten. Begreiflicherweise ist Herr
Ackermann darüber sehr verstimmt, wobei er anerkennt, daß der Verlag nicht die geringste Schuld trägt; Herr
Ackermann schrieb uns daher, daß er, da wir ja natürlich leider keinerlei Garantie dafür übernehmen können, daß wir dann das Honorar für seine Übersetzung des "
Teleurgang" tatsächlich hinübersenden dürfen, leider die Übersetzung nicht übernehmen könne, was bedauerlich, aber verständlich ist.
Wir müssen uns also nach einem anderen Übersetzer umsehen. Ich schlage nun vor, daß wir Herrn
D[okto]r Jacobs in Essen (den Freund von Herrn
Timmermans, von dem ich Ihnen bereits geschrieben habe)
[9] einmal ein Kapitel zur Probe übersetzen lassen und Ihnen dies vorlegen.
Sie wollten sich ja außerdem über Herrn
Jacobs bei Herrn
Timmermans erkundigen, und ich bitte, dies nun zu tun.
[10] Ich warte also mit der Übersendung des "
Teleurgang" an Herrn
D[okto]r Jacobs, bis ich Ihre Meinung darüber habe.
[11] Herr
D[okto]r Jacobs selber hat schon vor einigen Monaten geschrieben, er würde sich sehr freuen, etwas von Ihnen übersetzen zu dürfen.
Frau Valeton ist ja jetzt durch die Übersetzung der drei Novellen beschäftigt, und es wäre immerhin schade, wenn wir so lang warten müßten, bis sie damit fertig ist. Sie schrieb sehr beglückt über den neuen Auftrag und will sich die allergrößte Mühe geben, was aber voraussetzt, daß sie sich genügend Zeit läßt.
Wie Sie sehen, habe ich ausdrücklich eine Bestimmung über die
Kürzung in den Vertrag hineingenommen (§ 2),
[12] und schließlich habe ich in beiden Verträgen dafür Sorge getragen, daß enge Fühlung zwischen Ihnen und den Übersetzern hergestellt und daß Ihnen die Übersetzung selber vor Drucklegung vorgelegt wird. Auf diese Weise ist dann jeder Unglücksfall ausgeschlossen.
[3]
"Die Männer am feurigen Ofen". Ich bin sehr froh, daß Sie diesen Titel, der hier allgemein ausgezeichnet gefällt, genehmigt haben.
[13] Ihr kleiner Änderungsvorschlag ist vorzüglich. Ich lasse nunmehr in den Sommermonaten das Buch in aller Ruhe drucken, und wir wollen es im September ausgeben.
Heute schrieb die "Frankfurter Zeitung", daß sie grundsätzlich bereit sei, diese Erzählung im Sommer abzudrucken; sie übt dabei allerdings an einigen Einzelheiten etwas unnötige Kritik und erklärt die Ackermannsche Übersetzung nicht für ganz dichterisch. Ich möchte Ihnen gegenüber dies nicht verschweigen, habe aber gegenüber der Frankfurter Zeitung Herrn Ackermann energisch verteidigt. Ich hoffe, für den Abdruck R[eichsmark] 300.- zu erzielen.
"Liebesspiel". Der Neudruck des 6.-10. Tausends in der neuen Fassung geht in diesen Tagen zu Ende. Die Ausgabe erfolgt in etwa vierzehn Tagen. Erfreulicherweise nimmt die Begeisterung in der Presse beständig zu. Ich habe eine neue Zusammenstellung von Urteilen machen lassen und sende Ihnen diese heute (nicht zurücksenden!).
Mit verehrungsvollen Empfehlungen
Ihr ergebener
(handtekening Adolf Spemann)
Annotations
[1]
Het contract voor de nieuwe druk van de Duitse vertaling van de drie novellen
Lente (
Frühling),
Kinderzieltje (
Kinderseelchen) en
Martje Maertens en de misdadige grafmaker (
Martje Märtens und der verbrecherische Totengräber), d.d. 18 juni 1936, wordt bewaard in het Letterenhuis (S 935/C).
[2]
Het contract voor de Duitse vertaling van
De teleurgang van den Waterhoek, d.d. 18 juni 1936, wordt bewaard in het Letterenhuis.
[3]
Cf. brief van Adolf Spemann aan Stijn Streuvels d.d.
22 mei 1936.
Twee van deze door Anna Valeton vertaalde novellen werden herdrukt bij Engelhorn:
- Frühling.
- Kinderseelchen.
De Duitse vertaling van de novelle Martje Maertens en de misdadige grafmaker werd in 1937 door de uitgeverij Philipp Reclam te Leipzig gepubliceerd als Martje Maartens und der verruchte Totengräber. Novelle.
[4]
Zo vermeldt het contract voor de nieuwe druk van de drie novellen
Lente (
Frühling),
Kinderzieltje (
Kinderseelchen) en
Martje Maertens en de misdadige grafmaker (
Martje Märtens und der verbrecherische Totengräber), d.d. 18 juni 1936, i.v.m. de winkelprijs:
Der Ladenpreis beträgt bei der in Pappe gebundenen Ausgabe RM 1.80, bei der in Leinen gebundenen Ausgabe RM 2.40. Der Verlag ist berechtigt, diesen Ladenpreis zu erhöhen oder zu ermäßigen. Die Höhe der Auflagen wird vom Verlag bestimmt. Het honorarium wordt als volgt vastgelegd:
Das Honorar beträgt vom 1. bis 5000. verkauften Stück 7 R.Pf. bei der Pappausgabe und 8 R.Pf. bei der Leinenausgabe. Vom 5001. verkauften Stück ab erhöht sich dieses Honorar bei der Pappausgabe auf 10 R.Pf., bei der Leinenausgabe auf 14 R.Pf. [...] Artikel 8 heeft het over een eventuele uitgave van een verzamelband van novellen:
Der Verlag hat das Recht, die genannten drei Novellen zusammen mit anderen Novellen des Herrn Streuvels (sei es den in den beiden Novellenbänden "Frühling" und "Sommerland" enthaltenen oder mit der laut Vertrag vom 27. Januar 1936 erworbenen Novelle "Het Leven en de Dood in den Ast" oder mit weiteren Novellen, die er von Herrn Streuvels erwerben wird) in Novellen-Sammelbänden zusammenzufassen; die Zusammenstellung dieser Bände hat im gemeinsamen Einvernehmen mit Hernn Streuvels zu erfolgen, und es ist dann gegebenenfalls bei jedem derartigen Novellen-Sammelband ein neuer Vertrag zu schließen. Schon heute wird aber vereinbart, daß das Honorar für einen solchen Novellen-Sammelband 4 % vom Ladenpreis des 1. bis 5000. verkauften Stücks (einerlei ob broschiert oder gebunden) beträgt und daß dieses Honorar vom 5001. Stück ab auf 6 % steigt. [...]
[6]
Cf. de brief van Adolf Spemann aan Stijn Streuvels d.d.
22 mei 1936, met Spemanns voorstel voor het honorarium voor de novellen.
Met dit contract, dat op 16 april 1936 door Engelhorn Verlag werd opgemaakt en op 17 april door Grethlein werd ondertekend, werd de verkoop van de publicatierechten van Sommerland en Frühling van Grethlein aan Engelhorn Verlag vastgelegd. Engelhorn Verlag was Grethlein hiervoor een éénmalige som van 300 RM verschuldigd.
Streuvels reageerde op Spemanns voorstel in zijn brief aan Spemann d.d.
1 juni 1936.
[7]
Pas in 1938 werd door Engelhorn Verlag een Duitse vertaling van dit werk gepubliceerd, als
Die grosse Brücke. Roman.
[8]
In september 1936 wordt de Duitse vertaling gerealiseerd als:
Die Männer am feurigen Ofen.
[10]
Op
22 april 1936 antwoordde Streuvels aan Spemann dat hij Jacobs niet kende maar bij Timmermans wou informeren.
[11]
Cf. hiervoor de brief van Stijn Streuvels aan Adolf Spemann d.d.
5 juli 1936.
[12]
Artikel 2 van het contract voor de Duitse vertaling van
De teleurgang van den Waterhoek, d.d. 18 juni 1936, luidt:
Der Verlag wird einen guten Übersetzer mit der Übersetzung beauftragen. Herr Streuvels ist damit einverstanden, daß der Roman um etwa 15 % gekürzt wird, und wird diese Kürzung selbst vornehmen. Er wird ein auf diese Weise gekürztes Exemplar des Romans spätestens am 15. Juli 1936 an J. Engelhorns Nachf. abliefern. Das Manuskript der fertigen Übersetzung wird Herrn Streuvels vor Drucklegung zur Genehmigung vorgelegt. Letterenhuis, S 935/C
[13]
In zijn brief aan Streuvels van
30 mei 1936 stelde Spemann voor om de letterlijk vertaalde titel
Leben und Tod in der Zichoriendarre te veranderen in
Die Männer im feurigen Ofen. Streuvels verklaarde zich hiermee akkoord (cf. brief van
1 juni 1936), maar wou enkel nog 'im' in 'am' veranderd zien.