23.10.1940
Sp/tS.
Herrn
D[okto]r Stijn Streuvels
Ingoyghem b[ei]/ Kortrijk
Belgien
Hochverehrter, lieber Herr Streuvels!
Ihr freundlicher Brief vom 4. Oktober
[1] ist am 14. Oktober richtig bei mir eingetroffen und einige Tage später Ihre Postkarte vom 9.10.
[2] Haben Sie für alles herzlichen Dank, besonders für die hochinteressanten Bilder vom Lijsternest im Kriegszustand!
[3] Ich sehe daraus aber, wie böse die Schäden sind; offenbar hat der Hausgiebel einen Volltreffer bekommen, und in der Mauer und der Tür sind ja eine Anzahl schwerer Einschläge. Nun freue ich mich natürlich doppelt, dass es gelungen ist, für die Wiederherstellung die Geldsumme an Sie hinüberzubefördern, und ich hoffe, dass Sie mittlerweile alles soweit in Ordnung bringen konnten.
[4]
Gestern bekam ich nun auch einen vom 16.10. datierten Brief von Herrn
D[okto]r Jacobs, dem er Ihren an ihn gerichteten Brief vom 13.10. beigelegt hat, dazu die Liste der vernichteten und geraubten Bücher.
[5] Ich bin wirklich ganz entsetzt, wie schwer Sie mitgenommen worden sind, und hoffe sehr, dass alles ersetzt werden kann. Ich werde diese Liste sofort an die anderen Verleger
[6] schicken, fürchte nur sehr, dass die Bücher zum grossen Teil erst nach einiger Zeit wieder geliefert werden können. Auch bei mir ist es nicht anders. Seit einem Jahr, also seit Kriegsbeginn, wird in Deutschland sowohl beim Heer, als in der Heimat so ungeheuer viel gelesen, wie eigentlich vielleicht überhaupt noch nie, und so ist es denn kaum einem Verleger möglich, diesem riesigen Bedarf nachzukommen, der alle Erfahrungen der Friedenszeit übersteigt. Ausserdem sind natürlich viele Arbeitskräfte aus den Buchbindereien
u[nd ]s[o ]w[eiter] von der Wehrmacht zum Dienst einberufen. Aber nach und nach werden diese Bücher wieder vorhanden sein, und ich bin überzeugt, dass die Verleger sich eine Freude daraus machen werden (ebenso wie ich), sie Ihnen zu senden.
Nun zu den einzelnen Punkten:
Lebenserinnerungen.[7] Ich freue mich natürlich ganz besonders, dass meine Anregung eigentlich gar nicht notwendig war, sondern sogar schon zu spät kam. Ich glaube, gerade diese Erinnerungen "Heule - Avelghem - Ingoyghem" werden ein sehr schönes Buch
[2]geben, das in Deutschland sehr gerne gelesen wird. Der richtige Zeitpunkt für die Ausgabe wäre der Herbst 1941, um damit also Ihren 70. Geburtstag zu feiern. Dabei ist aber zu bedenken, dass wir für die Herstellung etwa 4 Monate brauchen, also im Mai beginnen müssten. Der Übersetzer braucht aber je nach der Länge des Buches auch mindestens ein Vierteljahr, wenn nicht sogar ein halbes Jahr, und so müsste denn die flämische Originalfassung möglichst noch im Laufe dieses Jahres 1940 fertigwerden. Ist das möglich? Man könnte dann dieses Buch sehr schön mit Bildern aus Ihrem Leben illustrieren, natürlich in besserer Wiedergabe als das Buch von
de Pillecyn.
[8] Das wäre dann eine sehr würdige Geburtstagsfeier.
Flandernbuch:[9] Auch Herr
D[okto]r Jacobs interessiert sich ebenso wie ich sehr für dieses Werk, ist aber auch der Überzeugung, dass es in seiner gegenwärtigen Form nicht ganz geeignet ist. Er meint, es sei doch wohl sehr breit geschrieben und müsste teilweise gekürzt werden. Ausserdem müsste man sicher fast das ganze Bildermaterial
neu aufnehmen.
Daraus geht nun hervor, dass wir für die ganze Herstellung dieses Buches eine längere Zeit brauchen werden, und man muss dabei bedenken, dass vermutlich im Lauf der nächsten Jahre eine grössere Zahl von ähnlichen Werken in deutscher Sprache erscheinen wird, sodass dieses Buch eines unter vielen sein und daraus allerdings durch Ihren Namen herausgehoben würde. Trotzdem glaube ich, dass dies die einzige Möglichkeit wäre, die Sache anzupacken, denn wir müssen uns unter allen Umständen davor hüten, rasch und übereilt eine Sache zu machen, die dann den heutigen sehr hohen Ansprüchen auf diesem Gebiet nicht genügt, die daher nur kurzlebig wäre und den Anstrich dessen hätte, was wir in Deutschland heute "Konjunkturschrifttum" nennen, (also ein Werk, das wegen der Konjunktur für den heutigen Tag rasch zusammengetragen ist.).
"
Die 12 Monate:"
[10] Wenn ich Sie recht verstehe, handelt es sich wieder um eine Art dichterisches Werk, und das würde mich natürlich ebenfalls sehr interessieren. Ich sehe aber immer mehr, wie wünschenswert und notwendig es wäre, dass wir uns wieder einmal sprechen könnten, und werde daher nächste Woche, wenn ich in Berlin bin, versuchen, dort die Erlaubnis zur Reise nach Flandern zu bekommen, um Sie noch im November zu besuchen. Ob mir dies gelingt, weiss ich natürlich nicht, aber ich hoffe es sehr. Dann könnte ich mich auch mit Herrn
D[okto]r Jacobs treffen, den ich gerne sprechen möchte, zumal ich ihn schon lange nicht mehr gesehen habe. Sein Bericht über seinen Kriegsbesuch bei Ihnen ist sehr schön und macht in Deutschland tiefen Eindruck. Ich werde ihn auch im Weihnachtsheft meiner "
Literarischen Flugblätter["] bringen, das Anfang Dezember erscheint.
[11] Sobald ich von Berlin Bescheid habe, ob ich reisen darf, würde ich Ihnen dann näheres schreiben.
[12]
[3]
Ich schicke Ihnen anbei noch eine schöne Zuschrift des Generals
von Kessel in Goslar in der "
Deutschen Allgemeinen Zeitung", die durch den Bericht von Herrn
D[okto]r Jacobs ausgelöst worden ist.
[13] Ich habe mich darüber sehr gefreut und habe Herrn General
von Kessel neulich geschrieben und ihm die
deutsche Übersetzung von "Prütske" geschickt.
Schliesslich bekam ich einen sehr netten Brief eines Herrn Obergefreiten Karl Koch, der sehr begeistert über einen Besuch bei Ihnen schreibt. Ich habe dann auf gut Glück an die deutsche Ortskommandantur von Ingoyghem geschrieben und Ihre sämtlichen Bücher der Bibliothek dieser Ortskommandantur geschickt, damit die deutschen Soldaten die Möglichkeit haben, Ihre Bücher schon dort zu lesen. Ich bin sicher, dass davon gerne Gebrauch gemacht werden wird.
Seien Sie, lieber Herr Streuvels, herzlich gegrüsst und empfehlen Sie mich aufs Beste Ihrer Familie!
In alter Verehrung
Ihr
(handtekening Adolf Spemann)
Anlage: 1 Zeitungsausschnitt
Annotations
[3]
Op 10 mei 1940 brak de Tweede Wereldoorlog uit. Reeds op 20 mei werd het Lijsternest voor het eerst door granaten getroffen.
L. Schepens, Kroniek van Stijn Streuvels, p. 108 De ravage was aanzienlijk:
Al vaders boeken lagen den grond op, schreef Dina Lateur aan Kitty de Josselin de Jong,
z'n 800 Leicafilmen waren ontrold en rondgestrooid. Stapels foto's lagen in de bruine suiker, met jam eronder vermengd. 'n Groote pot opgelegde boter had men in de hall aan stukken geslagen en daarin had men al het naaigerief gesleurd, tafellakens, enz. enz. Al het gesteriliseerd fruit en groenten had men in 't gras uitgegoten, gebroken eieren in de schoenen en over dat alles wijn en wijnflessen en tomatenpuree, enz.enz. Verder heel veel boeken, huisraad en kleederen gestolen, tot zelfs al onze matrassen.' Brief van Dina Lateur aan Kitty de Josselin de Jong d.d. 20 augustus 1940 uit de collectie van en geciteerd door Gé Vaartjes. Zie: Gé Vaartjes, U hebt mij den weg gewezen. Brieven van Herman de Man aan Stijn Streuvels, p. 117
[4]
Op
7 mei 1940 bracht Spemann Streuvels op de hoogte van het feit dat
die Devisenstelle die letzten Honorarzahlungen nicht bewilligen [konnte]. Streuvels had toen nog 2.342,19 RM honorarium tegoed. Op
17 september 1940 kon Spemann Streuvels een aangename mededeling doen: hij had de toestemming gekregen van de Devisenstelle om Streuvels' honorarium, een som van RM 3352,02, te vereffenen.
[5]
Bij deze brief aan Streuvels voegde Spemann een Nederlandstalig en Duitstalig afschrift van Streuvels' brief aan Karl Jacobs. Streuvels schreef op 13 oktober 1940 o.a. het volgende:
Ik heb een paar brieven gezonden aan Dr. Spemann, waarvan Dr. S. in een brief die ik van hem gister ontving, geen gewag werd gemaakt - ik twijfel dus of hij mijne brieven heeft ontvangen? Misschien hebt U zelf gelegenheid hem een en ander mede te deelen? [...] Ik voeg hierbij een lijst van de ontvreemde of totaal beschadigde boeken (enkel de duitsche) misschien kan Dr. Spemann dit lijstje aan de respektieve uitgevers mededeelen, die er dan naar eigen goeddunken kunnen naar handelen. Jammer zijn er nog een aantal boeken die ik mij wel herinner, doch waarvan ik den titel en den naam van den auteur niet meer onthouden heb. O.a. vind ik het jammer van een boek waar ik veel van hield: de geschiedenis van de veldslagen op zee in den Russisch-Japanschen oorlog... en meer andere!
De per uitgever opgestelde lijst met ontvreemde boeken bevindt zich bij de brief.
[6]
o.a. Insel Verlag (Leipzig), Dietrich Keimer Verlag (Berlijn) en Malik Verlag (Berlijn).
[7]
Op 13 oktober 1940 schreef Streuvels hierover het volgende aan Karl Jacobs:
Dr. Spemann doet mij het voorstel in zijn laatsten brief om mijne "vollständigen Lebenserinnerungen" te schrijven. Daaromtrent zoudt Gij hem kunnen mededeelen dat ik nu juist aan 't werk ben om iets van dien aard samen te stellen, nl. eene soort trilogie "Heule-Avelghem-Ingoyghem" waarin de herinneringen en gebeurtenissen verhaald worden die zich afgespeeld hebben in de drie dorpen waar ik geleefd en gewoond heb. Het eerste deel is bijna veerdig.
Met Spemanns 'laatsten brief' bedoelt Streuvels de brief van
2 oktober 1940.
[8]
Spemann bedoelt hier: Filip De Pillecyn,
Stijn Streuvels en zijn werk. Amsterdam, L.J. Veen, 1932. Dit boek is vooral belangrijk geweest omwille van de vele foto's en illustraties. Voor het eerst werden zo veel foto's van Streuvels — meer dan 100, de meeste nog nooit gepubliceerd — in boekvorm uitgegeven. Verantwoordelijke hiervoor was de fotograaf G. Gyselynck van 'de Foto-Centrale' te Kortrijk.
P. Thiers, Stijn Streuvels. Leven en Werk, p. 77.
Op 13 oktober 1940 schreef Streuvels reeds het volgende aan Karl Jacobs:
Dr. Spemann doet mij het voorstel in zijn laatsten brief om mijne "vollständigen Lebenserinnerungen" te schrijven. Daaromtrent zoudt Gij hem kunnen mededeelen dat ik nu juist aan 't werk ben om iets van dien aard samen te stellen, nl. eene soort trilogie "Heule-Avelghem-Ingoyghem" waarin de herinneringen en gebeurtenissen verhaald worden die zich afgespeeld hebben in de drie dorpen waar ik geleefd en gewoond heb. Het eerste deel is bijna veerdig. Met Spemanns
laatsten brief bedoelt Streuvels de brief van
2 oktober 1940.
In zijn brief aan Streuvels van
18 juni 1941 stelt Spemann opnieuw voor om een mooie uitgave te maken naar aanleiding van Streuvels' 70ste verjaardag. Spemann was op het idee gekomen een kleine Streuvels-anthologie te maken, die men het '
Streuvels-Buch' zou kunnen noemen.
[9]
Reeds op 22 september 1940 had Stijn Streuvels aan Karl Jacobs het volgende geschreven:
Ik wilde ook Uwe aandacht vestigen op het boek: "Land en Leven in Vlaanderen" dat volgens het zeggen van Duitsche schrijvers die hier op bezoek waren, van actueel belang is voor Duitschland en het zelfs zonderling mag heeten hoe dit boek nooit om vertaald te worden in aanmerking is gekomen. Denk er eens aan.' En op 13 oktober 1940 luidde het: '"Land en Leven in Vlaanderen" dat valt te zien wat de duitsche uitgever daarover denkt en of dit niet geschikt ware om een beeld van het Vl. land en het Vl. volk te leeren kennen bij het duitschlezend publiek?
[10]
Op
4 oktober 1940 schreef Streuvels aan Spemann dat hij twee boeken aan het voorbereiden was, die uiteindelijk zouden resulteren in
De maanden en een reeks jeugdherinneringen:
Heule,
Avelghem,
Ingoyghem 1904-1914 en
Ingoyghem II, 1914-1940.
[11]
Op 5 oktober 140 was het artikel '
Kriegsbesuch bei Stijn Streuvels' van de hand van Karl Jacobs in de
Deutsche Allgemeine Zeitung verschenen. Daarna publiceerde Adolf Spemann het in het literaire vlugschriftje
Literarische Flugblätter: Karl Jacobs, '
Kriegsbesuch bei Stijn Streuvels', in:
Literarische Flugblätter, november 1940, pp. 7-10.
[13]
Het artikel '
Stijn Streuvels' Haus im Weltkriege', gedagtekend 'Goslar, 7.10' (in:
Deutsche Allgemeine Zeitung, d.d. 13 oktober 1940) schreef Generaal von Kessel naar aanleiding van het bezoek van Karl Jacobs bij Streuvels. We lezen:
Der Kriegsbesuch von Karl Jacobs bei Stijn Streuvels in seinem Häuschen Elsternest bei Ingovighem ("DAZ" vom 5.10.) weckt die Erinnerung an ein ähnliches Erlebnis in der zweiten Oktoberhälfte 1918. (...)