6.,9.9.41
Sp/La
Ingoyghem b[ei] Kortrijk/Belgien
Het Lijsternest
27.9.41
Herrn D[okto]r[ honoris causa] Stijn StreuvelsIngoyghem b[ei] Kortrijk/Belgien
Het Lijsternest
Ich hoffe, daß dieser Brief richtig zu Ihrem Geburtstag eintrifft.[2] Er soll Ihnen die herzlichsten und wärmsten Glückwünsche zu diesem Tag bringen; auch meine Familie und die Gefolgschaft meines Verlags bittet, sich meinen Wünschen anschliessen zu dürfen. Ich bin glücklich, daß Sie Ihren 70. Geburtstag nicht inmitten des Kriegsgetümmels verleben, sondern innerhalb einigermaßen geordneter Zustände und mit dem Blick in eine bessere Zukunft, und hoffe, daß Sie Ihre gesamte Familie gesund und in bestem Wohlsein an diesem Tag um sich versammeln können, ist dies doch immer das schönste Geburtstagsgeschenk, das für uns Familienväter bereitsteht, und wir müssen jeden Tagen preisen, wo unsere Familie noch vollzählig ist.
Sie dürfen sicher sein, lieber Herr D[okto]r Streuvels, daß das ganze geistige Deutschland an Ihrem Ehrentage Ihrer gedenkt. Es gibt heute keinen ernsthaften Bücherleser im deutschen Land, der Ihren Namen nicht kennt, und ich bin fest überzeugt, daß Ihre Bücher in einigen Jahren in jeder guten deutschen Hausbücherei zu finden sein werden, denn Sie sind ganz sicherlich auf dem besten Weg, bei uns ein Klassiker zu werden. Was ich tun kann, um die Frist bis zu diesem Zeitpunkt zu verkürzen, wird geschehen; seien Sie dessen versichert.
Da es mir leider nicht möglich ist, Ihnen, was ich zo gern gewünscht hätte, meine Glückwünsche persönlich zu überbringen, habe ich Ihnen einen Sendboten geschickt, indem ich mir erlaubt habe, Ihnen das Buch über den schwäbischen Bildhauer Dannecker, den Freund Schillers, zu senden, das ich in den Jahren 1907-09 geschrieben habe.[3] Ich kenne Ihre Freude an jeder echten wertvollen Kunst und hoffe, daß Ihnen die Bilder einigen Genuß verschaffen. Beim Text wollen Sie bitte, wie wir in Deutschland sagen, ein Auge zudrücken; der Verfasser war damals sehr sehr jung, mit aller Begeisterung und Unreife, die nun einmal zu jenem Alter gehört.
Ich wollte, ich hätte Ihnen auch das "Streuvels-Buch" auf den Geburtstagstisch legen können, aber wir sind leider wegen der augenblicklichen sehr schwierigen Verhältnisse technisch nicht ganz fertig geworden. Es gibt also eine kurze Verzögerung, aber ich hoffe, das ist nicht allzu schlimm. Ich [2]denke, Sie werden zufrieden sein.[4]
Noch nachträglich herzlichen Dank für Ihren Brief vom 6. und Ihre wichtige Karte vom 9. Sept[ember][5] Es war mir sehr wertvoll, jetzt alle genauen Angaben über Ihre Familie zu haben, und ich konnte danach die Unterschrift unter den Bildern noch ergänzen.
Ebenso ist die Bibliographie nach Ihren Angaben noch berichtigt worden.[6]
Ganz besonders liebenswürdig ist es, daß Sie mir tatsächlich das Idioticon von De Bo auf der Auktion gekauft haben;[7] bitte wollen Sie mir doch noch angeben, was Sie dafür bezahlt haben, und ebenso, wieviel Loquela von Gezelle gekostet hat, damit ich Ihnen Ihre Auslagen wieder ersetzen kann.[8] Das Idioticon ist allerdings noch nicht hier eingetroffen; ich hoffe, daß die Kommandantur in Kortrijk es richtig abgeschickt hat. Vielleicht hat Fräulein Isa, die ich herzlich zu grüßen bitte, die Freundlichkeit, wenn sie einmal nach Kortrijk hineinkommt, sich danach zu erkundigen.
Herr Thiry schrieb mir zu meiner Freude bereits, daß der "Graue Reiter" von Ihnen übersetzt werde, und daraus entnehme ich, daß Sie nach außen hin als Übersetzer des Buches genannt werden. Ich sende Fräulein Isa meine guten Wünsche für ihre Arbeit.[9]
Ihnen allen, lieber Herr D[okto]r Streuvels, nun alles Gute und die herzlichsten Wünsche für diesen Winter und fernerhin. Stets in alter Verehrung
Ihr ergebener
(handtekening Adolf Spemann)
(handtekening Adolf Spemann)
STUTTGART Stadt der Auslandsdeutschen
27-9-41
Herrn
D[okto]r[ honoris causa] Stijn Streuvels
Ingoyghem b[ei] Kortrijk / Belgien
Het Lijsternest
D[okto]r[ honoris causa] Stijn Streuvels
Ingoyghem b[ei] Kortrijk / Belgien
Het Lijsternest
Geöffnet
Annotations
[1]
Streuvels werd doctor honoris causa aan de universiteiten van Leuven, Münster en Pretoria.
[2]
Stijn Streuvels werd op 3 oktober 1941 70 jaar.
[3]
Adolf Spemann, Dannecker. Berlin und Stuttgart, Verlag von W. Spemann, 1909.
[4]
Op 28 oktober 1941 kan Rotraut Spemann, de zoon van Adolf Spemann, melden dat Das Streuvels-Buch klaar is.
[5]
Cf. brief en briefkaart van Stijn Streuvels aan Adolf Spemann van 6 september 1941 resp. 9 september 1941.
[6]
Deze bibliografie werd opgenomen in Das Streuvels-Buch. Cf. vraag van Adolf Spemann in zijn brief aan Stijn Streuvels van 28 augustus 1941.
[7]
Op 9 augustus 1941 schreef Streuvels aan Spemann dat hij een exemplaar van het West-Vlaams Idioticon voor hem op de kop had kunnen tikken.
Titelbeschrijving: Leonard Lodewijk de Bo (bew.), Westvlaamsch idioticon. Brugge, Boek- en Steendrukkerij Edw. Gailliard & Comp., 1870-1873. In 1892 volgde er een heruitgave van Joseph Samyn (Gent, Siffer).
Van grote betekenis is De Bo's wetenschappelijke activiteit op het gebied van de taalkunde, inzonderheid de lexicologie van het West-Vlaamse dialect. In samenwerking met collega-priesters uit West-Vlaanderen (vooral met Guido Gezelle, met wie hij in 1850 vriendschap sloot, maar ook met J.-B. De Corte, H.A. De Badts, Pieter Baes en vele anderen) verzamelde hij al vanaf zijn studietijd (1846-1851) bouwstenen voor het West-Vlaamse lexicon op basis van oude geschreven bronnen en de gesproken taal. Die werkzaamheden hielden verband met plannen die op de eerste Nederlandse Taal- en Letterkundige Congressen (van 1849 en 1850) werden bekendgemaakt voor een algemeen Nederduits woordenboek, naderhand het Woordenboek der Nederlandse Taal, met het pleidooi van Zuid-Nederlanders als Jan-Baptist David om het Zuid-Nederlandse taaleigen te laten opnemen in de Nederlandse standaardtaal en met de oproep om met dit doel dialectwoordenboeken samen te stellen. Het jarenlange verzamelwerk van De Bo resulteerde in het volumineuze Westvlaamsch Idioticon Elektronische NEVB
[9]
Herbert von Hoerner, Der graue Reiter. Stuttgart, Engelhornverlag, 1940.
Streuvels was op zoek naar een Duitstalig boek dat zijn dochter Isa Lateur in het Nederlands zou kunnen vertalen.
