8 Januari
8.1.1952
Herrn
D[okto]r Stijn Streuvels
Ingoijghem b[ei] Kortrijk
Het Lijsternest
Hochverehrter lieber Herr D[okto]r Streuvels!
Kurz vor Weihnachten erwischte mich eine lästige Grippe, die mich einige Wochen lang störte, sodass allerhand Arbeit und Briefe liegen bleiben mussten. Daher kann ich Ihnen erst heute für Ihren liebenswürdigen Brief vom 23.11. danken
[1] und ebenso für die beiden wunderschönen Schriften zum 80. Geburtstag.
[2] Über alles habe ich mich sehr gefreut und die Jubiläumsschriften haben es mir ermöglicht, die herrlichen Feiern mitzuerleben, über die mich schon Fräulein
Isa durch Übersendung etlicher Zeitungsberichte sehr schön orientiert hatte.
Nun bitte ich, auch heute noch meine wärmsten Wünsche für 1952 entgegennehmen zu wollen, für Sie persönlich und die ganze verehrte Familie Lateur. Möge Ihnen dieses Jahr keine gesundheitlichen Störungen bescheren und mögen Sie zunächst gut überwintern.
Flachsacker. An Herrn
Carls ist wunschgemäss soeben ein Freistück gesandt worden, infolge meiner Krankheit leider mit Verspätung, was ich zu entschuldigen bitte. Aber ich bin etwas in Sorge, ob Sie Ihre eigenen Autor-Freistücke auch richtig erhalten haben: am 2.10. wurde das erste Stück abgesandt, dann weitere 14 am 4.10. Schreiben Sie mir bitte gelegentlich, ob beide Sendungen angekommen sind. Wenn Sie noch mehr Stücke brauchen, bitte ich sie zu verlangen.
[3]
Bücher für Alle.
[4] Von dieser Buchgemeinschaft habe ich nichts weiter gehört; ich will nun reklamieren.
Fischer-Bücherei. Der Verlag
S[amuel] Fischer bringt jetzt in Gemeinschaft mit dem Hamburger Verlag
Christian Wegner eine billige Roman-Reihe (wie
RoRoRo),
[5] also eine Art Pocket-Books heraus und hat mich um Vorschläge gebeten. Ich habe den Leuten den
FLACHSACKER und
DIE GROSSE BRÜCKE oder
LIEBESSPIEL IN FLANDERN angeboten. Es wäre schön, wenn etwas daraus würde, denn dort wird eine Mindestauflage von 50.000 gemacht, zu
D[eutsche ]M[ark] 1.90. Das bedeutet eine starke Popularisierung.
Italiaander.
[6] Ich habe ihm am 27.11. geschrieben, aber nichts mehr gehört, werde nun reklamieren.
Schröder: Die Anschrift von Rudolf Alexander Schröder lautet: Bergen bei Traunstein/Oberbayern.
Frühling. Wie Sie wissen, fehlt diese schöne Erzählung bei mir schon längere Zeit. Sie ist auch nicht in den
Ausgewählten Werken in zwei Bänden enthalten. Ich bereite jetzt eine neue billige
[2]Reihe in der Art der
Insel-Bücher vor und das wäre vielleicht der gegebene Rahmen, diese Erzählung, später dann auch
DAS CHRISTKIND und
KINDERSEELCHEN darin zu bringen. Alle drei je mit ein paar Holzschnitten von
Dombrowski.
[7]
Da ich mit Frau
Valeton nach der unerfreulichen Streiterei
[8] nicht mehr arbeiten will, habe ich begonnen,
FRÜHLING selbst neu zu übersetzen; es geht etwas langsam, da ich nur die Abendstunden dazu verwenden kann, aber ich hoffe doch bald fertig zu sein. Die alte Übersetzung von
Anna Valeton ist im Ganzen nicht schlecht, enthält aber doch Fehler und hält sich oft ganz unnötiger Weise nicht streng ans Original. Man kann Ihre Wortstellung fast stets unverändert ins Deutsche übernehmen, ohne dass es für uns künstlich wirkt; ja, dadurch wird es ganz "echter Streuvels".
Ich werde Ihnen dann später das
M[anu]skr[ipt] vorlegen mit der Bitte, es zu prüfen. Auch kann ich einige Wörter nicht in
de Bo[9] oder
Loquela[10] finden, wo ich dann um Ihre Hilfe bitten muss.
Es ist doch für ein Jugendwerk von einer geradezu genialen Reife! Bezaubernd und sehr ergreifend.
Seien Sie herzlich gegrüsst und danken Sie bitte Fräulein Isa für ihren Brief vom 4.1., der noch bearbeitet wird. Wie ich sehe, waren wir gleichzeitig krank!
In alter Verehrung stets Ihr
(handtekening Adolf Spemann)
Annotations
[2]
Stijn Streuvels werd op 3 oktober 1951 80 jaar.
[5]
Rowohlts Rotationsromane. Om aan de stijgende vraag naar goedkope boeken in Duitsland na de Tweede Wereldoorlog te kunnen voldoen, bracht Ernst Rowohlt (1887-1960) samen met zijn stiefzoon Heinrich Maria Ledig-Rowohlt de zogenaamde 'Rowohlts-Rotations-Romane' op de markt. Het was hun bedoeling zoveel mogelijk tekst op zo weinig mogelijk papier voor zo weinig mogelijk geld te verkopen. Op die manier werden de grote romans uit de wereldliteratuur met een rotatiepers op sterk houthoudend papier gedrukt en als ongebonden en ongebrocheerde nummers in dagbladformaat aan 50 Pfennig per stuk verkocht.
http://www.br.de/radio/bayern2/wissen/radiowissen/deutsch-und-literatur/ernst-rowohlt-glossar100.html
!!!Uitgave door S. Fischer en Wegener verschenen?!!!
[7]
Reeds in 1953 verscheen een
nieuwe uitgave van Frühling in de nieuwe reeks "
Sammlung Adolf Spemann".
[9]
Titelbeschrijving: Leonard Lodewijk de Bo (bew.),
Westvlaamsch idioticon. Brugge, Boek- en Steendrukkerij Edw. Gailliard & Comp., 1870-1873. In 1892 volgde er een heruitgave van Joseph Samyn (Gent, Siffer).
Van grote betekenis is De Bo's wetenschappelijke activiteit op het gebied van de taalkunde, inzonderheid de lexicologie van het West-Vlaamse dialect. In samenwerking met collega-priesters uit West-Vlaanderen (vooral met Guido Gezelle, met wie hij in 1850 vriendschap sloot, maar ook met J.-B. De Corte, H.A. De Badts, Pieter Baes en vele anderen) verzamelde hij al vanaf zijn studietijd (1846-1851) bouwstenen voor het West-Vlaamse lexicon op basis van oude geschreven bronnen en de gesproken taal. Die werkzaamheden hielden verband met plannen die op de eerste Nederlandse Taal- en Letterkundige Congressen (van 1849 en 1850) werden bekendgemaakt voor een algemeen Nederduits woordenboek, naderhand het Woordenboek der Nederlandse Taal, met het pleidooi van Zuid-Nederlanders als Jan-Baptist David om het Zuid-Nederlandse taaleigen te laten opnemen in de Nederlandse standaardtaal en met de oproep om met dit doel dialectwoordenboeken samen te stellen. Het jarenlange verzamelwerk van De Bo resulteerde in het volumineuze Westvlaamsch Idioticon Elektronische NEVB
[10]
J. Craeynest,
Loquela. Taalkundig maandblad uitgegeven door G. Gezelle van 1881 tot 1895 en omgewerkt tot woordenboek. Amsterdam, L.J. Veen, 1907, tweede druk; Derde druk. Tielt, Lannoo, s.d. [1943-1946] en Amsterdam, L.J. Veen, 1946.