Stuttgart, 11.4.1948
April
Herrn
D[okto]r Stijn Streuvels
Ingoyghem bei Kortrijk
Het Lijsternest
Lieber hochverehrter Herr Streuvels!
Haben Sie sehr herzlichen Dank für Ihren liebenswürdigen Brief vom 30.3. mit den beiden wertvollen Anlagen;
[1] er traf vor wenigen Tagen hier ein und hat sich mit meinem letzten vom 4.4. gekreuzt.
[2] Nun ist ja alles in bester Ordnung und ich danke Ihnen nochmals für alles.
Nach Krefeld will ich in der[ ]Sache nicht noch schreiben; ich halte es doch für zu unwichtig, denn wir alle haben grössere Sorgen. Ich kann ja Ihre Gefühle sehr gut verstehen, dieser ewige Frage: "Wozu?" Das kennen wir nur allzugut, namentlich hier in Deutschland, wo wir ja noch tiefer in diesem merkwürdigen Kolonialdasein stecken. Aber der Bauer ackert ja doch immer wieder, auch wenn er nacheinander mehrere Missjahre gehabt hat, und die Menschen, die in der Nähe eines Vulkanes wohnen und ihr Haus durch einen Ausbruch verloren haben, siedeln sich doch immer wieder in der alten Gegend an und schaffen weiter. Im Grunde ist es nicht der Zweck, um dessen willen man schafft, sondern das Schaffen selber macht glücklich. Das ist sehr weise von der Natur eingerichtet, denn andernfalls stände die Weltgeschichte schon lange still.
So bin ich äusserst glücklich zu hören, dass Sie den alten Roman in neuer Fassung arbeiten oder bereits gearbeitet haben!
[3] Darauf bin ich äusserst gespannt. Ich denke, ich übersetze den Titel richtig mit "
Aufruhr im Dorf"? Sehr guter Titel! Ich bin Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir die Korrekturbogen senden lassen. Ist denn die alte, breitere Fassung dieses Werkes überhaupt als Buch erschienen? Ich kann mich nicht daran erinnern, diesen Titel je gelesen zu haben, auch nicht in
de Pillecyns Buch.
[4]
Es ist ja sehr sehr schade, dass die so schön begonnene Lijsternestreihe ein Torso bleiben musste. Aber Sie haben schon recht: solche weitläufigen Pläne sind in unsicheren Zeiten - wie sie jeder Krieg nun eben einmal bringt - eine gefährliche Sache. So freue ich mich denn sehr, dass Sie nun bei Zonnewende gut untergekommen sind. Falls Fräulein Isa, die ich sehr zu grüssen bitte, noch dort arbeitet, wird das sowohl für Sie als für sie selbst eine schöne Zusammenarbeit sein und Sie haben eine gute Kontrolle. Auch vereinfacht sich alles Technische dadurch ausserordentlich - kein Postversand u[nd ]s[o ]w[eiter] u[nd ]s[o ]w[eiter]
Umso peinlicher sind die ganzen Zustände für Ihr Werk anscheinend in Deutschland! Das erinnert leider sehr an die Zeiten von
Bruns-
Stilke,
[5] Pohl,
[6] Rost[7] und Konsorten! Welche Freude wird es mir sein, da Ordnung zu schaffen, wenn ich wieder arbeiten kann!
[8] Sehr interessant war mir, was Sie über Herrn
Valeton schrieben. Damals, als es sich um die
Neuübersetzung vom Vlaschaard für unsere
2bändige Ausgabe handelte,
[9] habe ich ja das Ehepaar in Würzburg besucht; er gefiel mir gar nicht, machte immer nur Schwierigkeiten, tat, als ob seine Frau die Kaiserin von China wäre, behauptete, Flämisch sei so schwer, dass es sozusagen unlernbar sei -
u[nd ]s[o ]w[eiter], alles Dinge, um einen Graben zwischen Ihrem Werk und jedem anderen als gerade Frau
Valeton zu ziehen - also darin eine Neuauflage von
Pohl. Eine ganz komische Art, sich unentbehrlich
[2] zu machen. Dabei war ja nun die Leistung der verehrten Frau nicht gerade erschütternd.
Herzlich freut es mich, dass es Ihnen und der Familie gut geht. Wir alle, besonders aber unser junges Paar, dankt Ihnen herzlichst für Ihre guten Glückwünsche.
[10] Bereits im Mai wird geheiratet, denn wir alle halten nichts von einer langen Brautzeit, wenn der Mann schon 29 und die Braut 24 Jahre alt ist. Und Warten hat nur dann einen Sinn, wenn man ganz bestimmt annehmen will, dass die Zeiten sich bessern. Aber wer sollte das heute zu hoffen wagen? Die junge Generation ist von einer so grossen Anspruchslosigkeit wie nur möglich; der deutsche Lebensstandard ist ja primitiv geworden und wenn ein Mann 7 Jahre lang Soldat sein musste und bis im Kaukasus drin war, dann ist er schon glücklich über einen lieben Menschen und ein Dach über dem Kopf und vertraut im übrigen auf seine Arbeit und auf den lieben Gott. Mit anderen Worten: Man hat sich in Deutschland sozusagen die "Sorge" abgewöhnt - sie ist einem abgewöhnt worden. Denn würde man grübeln und nachdenken, so könnte man noch besser gleich in den nahen Wald gehen und sich aufhängen. Dies aber gedenken wir nicht zu tun!
Mit grossem Interesse habe ich in den letzten Monaten sehr viel
Jakob Burckhardt gelesen, namentlich seine Briefe an Freunde.
[11] Dieser Mann hat eine unglaubliche Gabe der Prophetie, was bei Historikern seltener ist, als man annehmen sollte. Aber das mag bei ihm daher kommen, dass er eben
mehr war: er war im Grunde Künstler und Dichter und ging nicht als Pedant an die alten Pergamente heran, sondern mit der Gabe intuitiver Schau. Ein überaus vornehmer Mensch, auch von köstlichen Humor beseelt. Ich wage den Satz: Humor hat der konservative Mensch, niemals der Revolutionär. Aber - wie
Theodor Fontane sagte - das ist ein weites Feld!
Grüssen Sie die verehrte liebe Familie Lateur sehr herzlich und überlegen Sie doch einmal, ob Sie nicht eine Reise zu uns nach Süddeutschland machen können - vielleicht diesmal mit Fräulein Dina? Geht es gar nicht ohne PEN-Klub? Vielleicht wird die Welt doch noch einmal vernünftig und wir behalten den Frieden, den die geplagte Menschheit so nötig braucht!
Seien Sie sehr herzlich gegrüsst und bleiben Sie gesund!
In treuer Verehrung
Stets Ihr
(handtekening Adolf Spemann)
Annotations
[3]
In 1948 herschreef Streuvels
Dorpslucht (1914) en reduceerde de roman tot minder dan de helft. Het boek werd (her)uitgegeven onder de titel
Beroering over het dorp). Het boek heeft bij de reductie aan leesbaarheid gewonnen, maar toch is het te betreuren dat de integrale versie van
Dorpslucht nooit werd heruitgegeven.
[4]
Filip De Pillecyn,
Stijn Streuvels en zijn werk. Tielt, J. Lannoo, s.d. [1932]. Lannoo verzorgde de uitgave voor België, de firma Veen was verantwoordelijk voor de Nederlandse uitgave. De Vlaamse uitgave besloeg 202 pagina's. Ze werd gedrukt op zwaar kunstdrukpapier en gezet uit de Hollandse Medievalletter, 12 punten. 110 meestal onbekende foto's, tekeningen en facsimiles versierden de uitgave. Het boek kostte 30 fr. ingenaaid en 44 fr. gebonden in linnen. Er werden ook 50 genummerde exemplaren gedrukt op Russel With Artpaper en gebonden in linnen tegen 75 fr. per exemplaar. Het boek kreeg een sierlijk en gekleurd schutblad.
Catalogus Uitgeverij Lannoo 1933
[5]
Toen Samuel Fischer had afgehaakt, nadat hij was blijven zitten met het leeuwendeel van
Sonnenzeit (d.i. de Duitse vertaling van
Zonnetij), was Martha Sommer met haar tweede vertaling
Sommerland (
Zomerland) gaan aankloppen bij J.C.C. Bruns Verlag. De uitgeverij besloot deze prozabundel uit te geven in een oplage van 2000 exemplaren. Voor deze vertaling had Sommer een willekeurige keuze gemaakt uit Streuvels' vroegste prozabundels:
- Wachskraft, pp. 1-54. [o.t.: Groeikracht, uit: Zomerland, 1900].
- Sommerland, pp. 55-94. [o.t.: Zomerland, uit: Zomerland, 1900].
- Sommersonntag, pp. 95-146. [o.t.: Zomerzondag, uit: Zonnetij, 1900].
- Das Ende, pp. 147-176. [o.t.: Het einde, uit: Lenteleven, 1899].
- Abendruhe, pp. 177-208. [o.t.: Avondrust, uit: Zonnetij, 1900].
Na haar succes bij Bruns bleef Frau Sommer niet stilzitten. Ik heb, schreef ze naar het Lijsternest, verscheidene andere vertalingen opzij gelegd om mij weer eens voor lange tijd uitsluitend aan het Streuvelsiaanse proza te wijden. Na het verschijnen van Sommerland had ze Kinderzieltje en Martje Maertens vertaald. Ze was zelfs speciaal naar Leipzig gereisd om de novellen aan te bieden bij Insel Verlag. Maar toen Insel Verlag had geweigerd, was ze opnieuw gaan aankloppen bij J.C.C. Bruns. Bruns ging akkoord, maar hij vond twee novellen te weinig voor een prestigieus boek. Sommer voegde er de grote novelle Lente aan toe en noemde haar derde boek meteen Frühling. Brieven van Martha Sommer aan Stijn Streuvels in Letterenhuis, S 935/B2; R. Roemans en H. Van Assche, Bibliografie van Stijn Streuvels, p. 112-113; H. Speliers, Als een oude Germaanse eik, p. 29, p. 31
[6]
Stijn Streuvels had een langlopende overeenkomst afgesloten met Gerhart Pohl. Pohl leek op dat moment de geknipte man om Streuvels' uitgaven in Duitsland te behartigen. Op 8 april 1935, toen Spemann op bezoek was in het Lijsternest, had Adolf Spemann deze overeenkomst mogen inkijken. Vanaf dan zocht Spemann een manier om het contract tussen Stijn Streuvels en Gerhart Pohl te verbreken. Pas in december 1935 viel de definitieve beslissing. De Reichsschrifttumskammer had Streuvels' besluit om zich van zijn literair-agent te ontdoen legitiem bevonden en dwong Pohl af te zien van alle rechten op Streuvels' werk.
H. Speliers, Als een oude Germaanse eik, p. 226-234
[7]
Na zijn ontslag bij Universum-Bücherei bood Gerhart Pohl de roman
Knecht Jan aan uitgever Otto Quitzow aan, die het in 1929 uitgaf met Nico Rost en Werner Ackermann als vertalers. De samenwerking tussen Rost en Ackermann was maar van korte duur en beperkte zich tot die ene roman en één fragment uit
Prutske. Rost ging er daarna met de centen vandoor. Tussen beide vertalers kwam het tot een vlammende ruzie.
H. Speliers, Als een oude Germaanse eik, p. 136
[8]
Wegens zijn lidmaadschap van de NSDAP tijdens de oorlogsjaren werd Spemann na het einde van de Tweede Wereldoorlog door het geallieerde bewind tijdelijk uit zijn rechten ontzet en moest hij het bestuur van zijn uitgeverij overlaten aan een beheerder. Van juli 1945 tot mei 1948 bestuurde Hans Müller van de uitgeverij Müller und Kiepenheuer als "custodian" Engelhorn Verlag.
[9]
Halverwege 1942 was de kogel door de kerk. Op
17 augustus 1942 schreef Adolf Spemann aan Streuvels verheugd dat Kippenberg de toestemming had gegeven om
Der Flachsacker op te nemen in een tweedelige Streuvelsuitgave. Spemann wou een compleet nieuwe vertaling van
De vlaschaard omdat die van Peter Mertens zijns inziens vanuit Duits standpunt niet voldeed. Hij had daarvoor Anna Valeton aangesproken en haar bovendien opgezocht om de samenstelling van de beide Streuvelsbanden te bespreken. De tweedelige publicatie zou 'in een mooi, edel Latijnschrift' gedrukt worden, niet in de Fraktur (cf. brief van Adolf Spemann aan Stijn Streuvels d.d.
18 september 1942).
Pas op 3 augustus 1949 zal Anton Kippenberg de rechten op
De vlaschaard afstaan, op voorwaarde dat Adolf Spemann niet vertaler Peter Mertens, maar vertaalster Anna Valeton zou aanduiden. Cf. het contract tussen Stijn Streuvels en Adolf Spemann d.d. 3 augustus 1949 en de brief van Adolf Spemann aan Stijn Streuvels d.d.
3 augustus 1949.
H. Speliers, Als een oude Germaanse eik, p. 478-480.
[10]
In zijn brief van
13 maart 1948 had Adolf Spemann aan Streuvels geschreven dat zijn zoon zou gaan trouwen.
[11]
Fritz Kaphahn (ed.).
Jacob Burckhardt: Briefe. Leipzig: Dieterich, 1940.