Mei
9.5.52
Herrn
D[okto]r Stijn Streuvels
Ingoijghem b[ei] Kortrijk
Het Lijsternest
Hochverehrter lieber Herr D[okto]r Streuvels!
Bitte entschuldigen Sie, dass ich Ihnen erst heute für Ihren Brief vom 29.4. danke.
[1] Ich musste nocheinmal rasch verreisen, da meine einzige Schwester im Alter von 78 in Füssen gestorben ist und hier in unserem Familiengrab beigesetzt wird. So bin ich denn mit meinem Briefwechsel etwas im Rückstand.
Zunächst danke ich Ihnen sehr für Ihre grundsätzliche Zustimmung zu meinem Vorschlag des neuen Bändchens "
Weihnachtsgeschichten". Hier hat sich nun in den letzten Tagen eine unvorhergesehene günstige Wendung ergeben: ich habe durch einen Zufall erst jetzt entdeckt, dass wir ja einen noch gültigen, nie aufgelösten Vertrag mit
Langen-Müller haben, der uns für immer berechtigt,
DAS CHRISTKIND in einen Band "
Weihnachtsgeschichten" von
Stijn Streuvels hineinzunehmen, wofür wir
Langen-Müller dann eine Lizenzgebühr zahlen müssen. Dieser Vertrag wurden am 13./14.4.1937 geschlossen; das Originaldokument ist bei unserem Totalschaden verbrannt, aber ich fand noch einen Durchschlag in dem alten Briefwechsel mit Ihnen, den ich bei Beginn des Bombenkrieges ins Gebirge verlagert hatte.
[2]
Ich habe dies sofort Langen-Müller mitgeteilt, der es mir bereits bestätigt hat. Da nun gerade das CHRISTKIND die beliebteste Ihrer Weihnachtsgeschichten ist, sind wir äusserst glücklich, diese Erzählung nun noch in den Band hineinnehmen zu können und zwar anstelle von "Weihnachten im Niemandsland", das ich einem späteren Band vorbehalten möchte. Damit wir aber nicht nur 2, sondern 3 Erzählungen in dem neuen Bändchen haben, können wir noch "Grossmütterchen" hineingeben und das Buch wieder WEIHNACHTSGESCHICHTEN nennen. Auf diese Weise lassen sich die schönen Holzschnitte von Dombrowski verwenden.
Ich muss nur noch ausrechnen, wie dich dieser Band dann wird; sollte er etwas stärker werden als 80 Seiten, müssen wir ihn vielleicht etwas teurer machen als die anderen und dann kann ich vielleicht noch etwas mehr Honorar bezahlen. Ich werde Ihnen bald darüber schreiben.
[3]
Nun aber zu den Fragen Ihres Briefes: Ich habe von Ihnen niemals ein Bändchen KERSTNOVELLEN bekommen, kann jedenfalls nichts darüber feststellen. Die Bände von Veen sind alle 1944 verbrannt, hier habe ich dagegen ausser der neuen Ausgabe des Leieschips noch die zweibändige VERZAMELDE WERKEN der Zonnewende und die einzelnen Luxusdrucke, die alle gerettet sind. Es tut mir sehr leid, dass ich also hier nicht helfen kann.
[2]
Dann habe ich mir die Frage eines guten deutschen Titels für BEROERING OVER HET DORP überlegt, aber das ist nicht einfach. Sehr gut würde sich die Frage lösen lassen, wenn das Dorf einen Namen hätte, aber in dem Roman ist es ja anonym. Ich gebe also zur Überlegung, ob Sie es nicht mit irgendeinem frei erfundenen flämischen Namen taufen wollen, denn zweifellos würde ein deutscher Titel wie etwa "Aufruhr in XYZ-hem" stark wirken. Dieser Dorfname liesse sich ja leicht am Anfang des Romanes einführen und brauchte dann nicht mehr erwähnt zu werden. (Natürlich nicht XYZ - sondern ein Name mit flämischem Sprachklang). Ganz unberechtigt ist die Befürchtung des Wiener Verlages nicht.
Neulich ist auch Band 4 der Volledigen Werken gekommen; danken Sie doch bitte Fräulein Isa recht herzlich für die Zusendung.
Mit allen guten Wünschen und herzlichen Grüssen.
stets in alter Verehrung
Ihr
(handtekening Adolf Spemann)
Annotations
[2]
Stuttgart was met zijn Daimler-Benzfabrieken een begeerd doelwit voor de geallieerden. In de strijd om het Ruhrgebied van 5 maart tot 14 juli 1943 voerden de geallieerden tussen de vijfhonderd en duizend vluchten uit tot boven Stuttgart. In de nacht van 11 maart 1943 werd Spemanns huis zwaar getroffen en hij had zijn leven uitsluitend te danken aan het feit dat hij met een tijgersprong de schuilkelder had bereikt. Bij de aanval van 24 juli tot 18 november 1943 op het noordelijk gelegen Hamburg kreeg het zuidelijk gelegen Stuttgart het nog eens hard te verduren. Daarbij werd vooral het stadscentrum zwaar getroffen. Bovendien werd de toevoer van papier afgesneden, zodat talloze uitgeverijen over de kop gingen. Toch zou Spemann de zaak blijven bagatelliseren tot in de herfst van 1943. De 'area bombing' trof Stuttgart in de nacht van 7 op 8 oktober. Het staande zetsel van Streuvels'
Ausgewählte Werke in zwei Bänden werd vernietigd. Tijdens de slag om Berlijn tussen 18 november 1943 en 31 maart 1944 werd Stuttgart opnieuw hevig gebombardeerd. Tijdens het bombardement van 25 juli 1944 verloor Spemann zijn beide dochters, zijn huis en weer eens Streuvels' inmiddels gedrukte
Ausgewählte Werke (ongeveer 4500 stuks).
H. Speliers, Als een oude Germaanse eik, p. 478-480.
Spemann onderhandelde in 1937 met Langen-Müller voor een coproductie van Weihnachtsgeschichten, zur Aufnahme der bei ihm erschienenen Bände "Christkind" und "Letzte Nacht", die door de uitgeverij in München op de markt werden gebracht.
Van deze onderhandelingen hield Spemann Streuvels nauwgezet op de hoogte, zoals het een goed uitgever paste en zoals Streuvels het graag had. Streuvels was namelijk heel nauwgezet in al zijn zakelijke aangelegenheden, en hij verwachtte dezelfde instelling van de mensen met wie hij zaken deed. Op
23 februari 1937 meldt Spemann dat de onderhandelingen nog volop bezig waren, maar
er [d.i. de uitgeverij Langen-Müller, JD] will uns nur eine Lizenz verkaufen en niet de werken vrijgeven voor de verzamelbundel kerstvertellingen, hoewel Engelhorn hierop had gerekend. Op
27 februari was er een doorbraak te zien en Spemann meldde:
Wir stehen vor einer Einigung mit Langen-Müller.
Een maand later zou Spemann er toch voor opteren
Letzte Nacht uit de bundel
Weihnachtsgeschichten weg te laten. Reden: alle verhalen sloten inhoudelijk perfect bij elkaar aan, met uitzondering van
Letzte Nacht, zoals Spemann schreef in zijn brief aan Streuvels van
30 maart 1937. Op
13 april was dan eindelijk
die endgültige Zustimmung von Langen-Müller eingetroffen.
[3]
Cf. hiervoor verder de brief van Spemann aan Streuvels van
9 juni 1952.