30.9.42
Sp/La
Herrn
D[okto]r[ honoris causa] Stijn Streuvels
Ingoyghem bei Kortrijk
Belgien
Einschreiben!
Lieber hochverehrter Herr
D[okto]r Streuvels!
[1]
Seien Sie herzlich bedankt für Ihren liebenswürdigen Brief und Ihre Zustimmung zu meinen Vorschlägen.
[2] Ich freue mich ganz besonders, daß Ihnen die von mir getroffene Auswahl gefällt, und glaube tatsächlich, daß sie gut ist. Ich habe nunmehr Ihrer freundlichen Aufforderung entsprechend den
Vertrag aufgesetzt und sende Ihnen anbei zwei Ausfertigungen mit der Bitte, eine Ausfertigung zu datieren und zu unterschreiben und mir wieder zurückzusenden.
[3]
Ich kann natürlich heute sehr schwer sagen, welcher Art das Papier sein wird, das man mir für diese Ausgabe bewilligt. Die Lage auf dem Papiermarkt ändert sich ständig, und die zuständigen Stellen in Berlin sind rein technisch auch gar nicht in der Lage, die Situation, wie sie etwa in einigen Monaten sein wird, zu übersehen. Das kann heute kein Mensch. Aber Sie können die feste Zuversicht haben, daß gerade Werke von Ihnen ganz besonders entgegenkommend behandelt werden; ich habe das zu meiner Freude in der letzten Zeit immer feststellen können.
Ich lasse nun zunächst bald eine Satzprobe herstellen und schicke Ihnen diese dann noch zu. Mittlerweile hat wohl Frau
Valeton bereits mit der Übersetzung des "
Flachsacker" begonnen, und ich werde ihr schreiben, daß auch mit Ihnen inzwischen die Einigung zustande gekommen ist.
[4] Von Herrn
D[okto]r Jacobs, dem ich wegen der "
Großen Brücke" geschrieben habe, fehlt noch Antwort, aber es ist natürlich möglich, daß er sich nicht mehr in Lille befindet. Ich habe jedenfalls an seine Heimatanschrift nach Essen geschrieben. Sollten Sie je von ihm in der letzten Zeit eine Nachricht bekommen haben, so wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir seine Feldpostnummer angeben würden.
[5]
Bekomme ich aus irgend welchen Gründen von Herrn D[okto]r Jacobs keine Nachricht, so werde ich mich dadurch nicht aufhalten lassen, sondern mit der Arbeit fortfahren, da ich nicht annehmen kann, daß es mit ihm noch Schwierigkeiten gibt.
[2]
Frau
Valeton hat den begreiflichen Wunsch geäußert, ihre Übersetzung des "
Flachsacker" möchte nicht nur in dieser
zweibändigen Auswahlausgabe, sondern auch als Einzelausgabe im Rahmen meiner
Streuvels-Ausgabe erscheinen. Wir hoffen nun, daß gerade diese zweibändige Auswahlausgabe bei Professor
Kippenberg als Schrittmacher dienen möge, so daß er dann später auch der Aufnahme des "
Flachsacker" in die
Streuvels-Ausgabe als Einzelband zustimmt.
[6] Ich glaube, daß es mir gelingen wird, dies allmählich zu erreichen. In diesem Falle könnte ich dann für die Einzelausgabe des "
Flachsacker" Ihnen von jedem verkauften Stück 5% Honorar bezahlen und dieses Honorar vom 10 001. Stück dieser Einzelausgabe ab auf 7% steigen lassen. Es ist vielleicht etwas verfrüht, hierüber heute schon Abmachungen zu treffen, weil man wirklich nicht weiß, ob Herr Professor
Kippenberg seine Zustimmung gibt, aber ich möchte Ihnen doch diese Positionen schon von 3% für diese etwaige spätere Einzelausgabe erbeten und von mir zugesichert erhalten. Es wäre mir sehr lieb, wenn Sie mir wenigstens im Prinzip Ihre Zustimmung zu diesem Vorschlag brieflich erteilen könnten.
[7]
Von Herrn
Ackermann habe ich noch keine Nachricht bekommen. Sobald eine solche eintrifft, teile ich sie ihnen mit.
[8] Natürlich habe ich das Stück von "
De Maanden" mit Ihren Korrekturen
eingeschrieben an ihn geschickt, so daß also nichts passieren kann.
[9]
Sehr freue ich mich auf
"Heule". Ich höre allgemein, daß die ersten zwei Kapitel, die ich als Probe im "
Streuvels-Buch" gebracht habe, in Deutschland sehr gefallen haben, und so hoffe ich denn, daß wir auch das ganze Buch und die folgenden Bände bringen können. Neulich habe ich nun
"Jantje Verdure" gelesen, ein ganz ausgezeichnetes sehr bedeutendes Werk, das mir zwischen "
Die Männer am feurigen Ofen" und "
Maartje Maartens" zu stehen scheint! Frau
Valeton möchte das Stück später gern ganz für mich übersetzen, und ich bin auch sehr geneigt, es zu bringen. Vielleicht kann man es sowohl als Einzelband bringen wie auch in einem Band der von mir geplanten
"Geschichten vom Dorfe".[10]
In den nächsten Tagen lasse ich Ihnen das erste bei mir erschienene Buch eines hochbegabten jungen Autors
"Briefe an eine Trauernde" von Friedrich Wilhelm Hymmen senden.
[11] Hymmen ist durch einige viel gespielte Dramen sehr bekannt geworden, ist kriegsblind und ein prachtvoller Mensch, stammt wie das gute Fräulein
Schmülling aus Westfalen und ist 30 Jahre alt. Bald kann ich dann auch einen Roman von
Kurt Kluge "Grevasalvas" folgen lassen, den ersten Roman, den er überhaupt geschrieben hat.
[12] Das Buch wurde von vier großen Verlegern, darunter auch dem
Insel-Verlag, damals abgelehnt (1931)!
Das Ihnen nach dem großen Betrieb der Filmgesellschaft die Ruhe, jetzt merkwürdig vorkommt, kann ich mir sehr wohl vorstellen. Welch ein Kontrast muß das sein! Für Ihre Arbeit ist es Ihnen sicherlich lieb, nun wieder ganz für sich sein zu können, aber Fräulein Isa und auch Fräulein Dina, wenn sie gelegentlich einmal fürs Wochenende nach Hause kommt, werden es nun ganz besonders still und ruhig finden. Wir haben jetzt einige recht kühle Tage gehabt, aber es ist dann doch immer wieder wundervoll schön, und der Herbst entfaltet seinen vollen Glanz. Wir hatten eine ganz wunderbare Ernte, und es war ein Genuß, die herrlich stehenden Felder zu sehen. Auch ist es gelungen, diese Ernte ganz hereinzubringen, und das ist enorm wichtig. Bei meinen sonntäglichen großen Wanderungen durch das schöne schwäbische Land bedaure ich immer wieder, daß ich ihnen diese schöne Landschaft noch nicht habe zeigen können. Sie verbindet den großen Stil mit der Lieblichkeit.
Von meinem Sohn bekamen wir gestern nach einer längeren Pause wieder gute Nachricht aus dem Kaukasus, und zwar wie er schreibt "aus Asien"!
Mit den herzlichsten Wünschen für Sie und die Familie und guten Grüßen
Ihr ergebener
(handtekening Adolf Spemann)
N[achschrift] Von der Zeitschrift "Eckart" sind für den Abdruck der Probe aus "Jantje Verdure" R[eichsmark] 60.-- eingegangen, die ich Ihnen zusammen mit der nächsten Abrechnung schicken werde. D.O.
Anlage: 1 Vertrag in doppelter Ausfertigung
Annotations
[1]
Streuvels werd doctor honoris causa aan de universiteiten van Leuven, Münster en Pretoria.
[3]
Het contract voor
Ausgewählte Werke werd op 30 september 1942 door Engelhorn Verlag opgemaakt en ondertekend, Streuvels gaf op 8 oktober 1942 zijn goedkeuring.
[4]
Halverwege 1942 was de kogel door de kerk. Op
17 augustus 1942 schreef Adolf Spemann aan Streuvels verheugd dat Kippenberg de toestemming had gegeven om
Der Flachsacker op te nemen in een tweedelige Streuvelsuitgave. Spemann wou een compleet nieuwe vertaling van
De vlaschaard omdat die van Peter Mertens zijns inziens vanuit Duits standpunt niet voldeed. Hij had daarvoor Anna Valeton aangesproken en haar bovendien opgezocht om de samenstelling van de beide Streuvelsbanden te bespreken. De tweedelige publicatie zou 'in een mooi, edel Latijnschrift' gedrukt worden, niet in de Fraktur (cf. brief van Adolf Spemann aan Stijn Streuvels d.d.
18 september 1942).
Pas op 3 augustus 1949 zal Anton Kippenberg de rechten op
De vlaschaard afstaan, op voorwaarde dat Adolf Spemann niet vertaler Peter Mertens, maar vertaalster Anna Valeton zou aanduiden. Cf. het contract tussen Stijn Streuvels en Adolf Spemann d.d. 3 augustus 1949 en de brief van Adolf Spemann aan Stijn Streuvels d.d.
3 augustus 1949.
H. Speliers, Als een oude Germaanse eik, p. 478-480.
Toch zou de verzamelde uitgave Ausgewählte Werke nog een tijd op zich laten wachten. Stuttgart was met zijn Daimler-Benzfabrieken een begeerd doelwit voor de geallieerden. In de strijd om het Ruhrgebied van 5 maart tot 14 juli 1943 voerden de geallieerden tussen de vijfhonderd en duizend vluchten uit tot boven Stuttgart. In de nacht van 11 maart 1943 werd Spemanns huis zwaar getroffen en hij had zijn leven uitsluitend te danken aan het feit dat hij met een tijgersprong de schuilkelder had bereikt. Bij de aanval van 24 juli tot 18 november 1943 op het noordelijk gelegen Hamburg kreeg het zuidelijk gelegen Stuttgart het nog eens hard te verduren. Daarbij werd vooral het stadscentrum zwaar getroffen. Bovendien werd de toevoer van papier afgesneden, zodat talloze uitgeverijen over de kop gingen. Toch zou Spemann de zaak blijven bagatelliseren tot in de herfst van 1943. De 'area bombing' trof Stuttgart in de nacht van 7 op 8 oktober. Het staande zetsel van Streuvels' Ausgewählte Werke in zwei Bänden werd vernietigd. Tijdens de slag om Berlijn tussen 18 november 1943 en 31 maart 1944 werd Stuttgart opnieuw hevig gebombardeerd. Tijdens het bombardement van 25 juli 1944 verloor Spemann zijn beide dochters, zijn huis en weer eens Streuvels' inmiddels gedrukte Ausgewählte Werke (ongeveer 4500 stuks). H. Speliers, Als een oude Germaanse eik, p. 478-480.
[5]
Reeds twee dagen later, op
2 oktober 1942 kan Spemann melden dat Karl Jacobs toestemde om zijn vertaling
Die grosse Brücke op te nemen in
Ausgewählte Werke in zwei Bänden.
[6]
Dit is niet gebeurd. Wel verscheen in 1943 een
herdruk van Der Flachsacker van de hand van Peter Mertens.
[8]
Reeds twee dagen later, op
2 oktober 1942 kan Spemann melden dat Werner Ackermann het hem toegestuurde exemplaar van
De maanden goed had ontvangen en bereid was om de vertaling aan te vatten.
Spemann was in 1941 op zoek gegaan naar een vertaler voor
De maanden. Op
3 april 1941 was er nog niets beslist. Op
3 april 1941 is er nog niets beslist. Op
21 mei 1941 geeft Spemann de vertaalopdracht aan Hechtle omdat Valeton niet vrij was. Op
2 maart 1942 blijkt dat Hechtle pas in de loop van de maand maart klaar zal zijn met haar vertaling. Op
6 augustus 1942 schrijft Spemann dat hij sterk teleurgesteld is in Hechtle en
De maanden zal geven aan Valeton. Dit wordt bevestigd in een brief van
13 augustus 1942; Hechtle is verontwaardigd. Op
1 september 1942 blijkt dat Valeton
De vlaschaard moet vertalen, zodat de vertaling van
De maanden uiteindelijk in de handen komt van Werner Ackermann. Op
28 september 1943 schrijft Spemann dat Ackermann en Jacobs ongetwijfeld de beste Streuvelsvertalers zijn. Pas op
31 mei 1944 worden de correctiekaternen naar Streuvels gestuurd. Vanaf augustus 1944 is er een volledige black-out tussen Stuttgart en Ingooigem.
Van De maanden verschijnt pas in 1945 voor het eerst een Duitse vertaling: Die zwölf Monde.
[9]
Op
12 augustus 1942 schreef Streuvels aan Spemann dat hij hem een herziene kopie had opgestuurd die moest dienen voor de
tweede druk van De maanden, die Anna Valeton dan kon gebruiken voor haar Duitse vertaling.
[10]
Geen verdere informatie.
[11]
Friedrich Wilhelm Hymmen,
Briefe an eine Trauernde: vom Sinn des Soldatentodes. Stuttgart, J. Engelhorns Nachf. Spemann, 1942.
[12]
Kurt Kluge,
Grevasalvas, die Geschichte eines entfachten Menschen. Stuttgart, J. Engelhorns Nachf. A. Spemann, s.d. [1942]. 1-15. Tausend: August 1942.