2.10.43
11.10.43
Sp/aS
27.10.43
Herrn
D[okto]r[ honoris causa] Stijn Streuvels
Ingoyghem bei Kortrijk
Hochverehrter lieber Herr
D[okto]r Streuvels!
[1]
Gestern ist Ihr grosser Brief vom 11.10. gut hier eingetroffen, und ich danke Ihnen dafür herzlich.
[2] Sie werden inzwischen vielleicht meinen Brief vom 4. Oktober erhalten haben.
[3] Ferner habe ich Ihnen noch zu danken für das Stück der Neuausgabe von
Minnehandel (vierde Druk im gemeinsamen Verlag von
Standaard Boekhandel und
Lannoo) sowie das Stück von
Minnehandel mit Ihren handschriftlichen Korrekturen
[4] und des Bandes
Openlucht in der schönen Ausgabe der
Lijsternestreeks mit Ihrer freundlichen Widmung, und schliesslich noch für Ihre Postkarte vom 2. Oktober (mit Korrektur in
Prütske).
[5] Für alles herzlichsten Dank!
Es ist mir eine grosse Freude gewesen, dass Sie sowohl die Erinnerungen meines Bruders als mein eigenes Buch gelesen haben,
[6] und ich danke Ihnen herzlich für die schönen Worte, die Sie mir darüber schreiben. Tatsächlich hat mein Bruder in seiner abgeklärten Weisheit und der Heiterkeit und Dankbarkeit, mit der er auf sein Leben zurückblickte, manches mit Kügelgen gemeinsam, und es ist nur schade, dass es ihm nicht vergönnt war, dieses Buch selbst fertig zu machen. An Fräulein
Löbel habe ich das Widmungsstück von
Liebesspiel sofort weitergesandt, und es traf darauf alsbald ein sehr glücklicher Brief von ihr ein. Sie lässt Ihnen auf das herzlichste danken, und sie wird, wie ich annehme, Ihnen wohl auch noch selbst schreiben. Ich hoffe übrigens den
Flachsacker-Film in den allernächsten Tagen sehen zu können, denn er hat gestern hier zu laufen begonnen. Dann werde ich Ihnen gleich über meinen Eindruck schreiben.
[7]
Nun zum
Flachsacker:
[8] Ihre Korrekturen sind mir ausserordentlich wertvoll, denn sie zeigen, dass eben doch noch sehr viele Fehler in der Übersetzung gewesen sind, über die ich weggelesen habe, da man natürlich bei der Prüfung einer solchen Übersetzung nicht Wort für Wort vergleicht. Dabei hat es mir grosses Vergnügen gemacht, dass Ihre sämtlichen Korrekturen sich nur auf Text von Frau
Valeton bezogen haben, während
[2]Sie an keiner Stelle, die von mir stammt, etwas korrigierten mussten. Ich habe wieder von neuem Ihre unglaubliche Sicherheit in der deutschen Sprache bewundert. Es sind tatsächlich nur ganz wenige Stellen, wo der deutsche Ausdruck ein wenig anders lauten muss, als Sie es angegeben haben. So ist zum Beispiel das Wort
"schämig" sehr beliebt und hübsch, wenn man ausdrücken will, das gerade ein junges Mädchen schüchtern ist. Es entspricht ungefähr dem Wort "verschämt", hat aber sprachlich für deutsche Ohren einen etwas grösseren Reiz.
Ich habe nun diejenigen Stellen, bei denen Sie durch Angabe anderer flämischer oder auch französischer Worte einen Wink gegeben haben, noch übersetzt und dann die gesamten Fahnen an Frau Valeton zur Korrektur weitergeschickt. Von ihr erwarte ich sie nun noch zurück.
Sie haben nun wohl gelesen, dass in der Nacht vom 7./8. Oktober ein starker Fliegerangriff auf Stuttgart stattgefunden hat. Dabei ist sowohl uns persönlich in unserem Hause als auch im Geschäft so gut wie nichts passiert (einige Fensterscheiben), aber der gesamte Stehsatz (also das Schriftmaterial) der Streuvelsausgabe in zwei Bänden einschliesslich des Flachsacker ist vernichtet. Glücklicherweise sind aber die Korrekturfahnen in mehreren Stücken wohlbehalten vorhanden, sodass wir eine einwandfreie Grundlage haben, und sofort mit dem Neusatz beginnen können. Auch befand sich das Papier noch nicht in dieser Druckerei, sodass der Schaden nicht allzu schlimm ist, nur gibt es dadurch eben natürlich eine erhebliche Verzögerung, denn der Neusatz muss natürlich noch einmal genau auf Druckfehler hin korrigiert werden.
Da nun das Ganze, also auch Liebesspiel, noch einmal neu gesetzt werden muss, haben wir die Möglichkeit, für diese Ausgabe Ihre neue Fassung (vierde Druk) von Minnehandel zugrunde zu legen, aber dann müsste natürlich Frau Valeton an der Hand Ihrer neuen Fassung unsere Ausgabe noch einmal überarbeiten und sozusagen ein neues Manuskript herstellen, da ja die Änderungen zunächst auch ins Deutsche übertragen werden müssten. Dies gibt natürlich eine weitere Verzögerung, und ich trage doch gewisse Bedenken, dies zu tun. Heute sollte man überhaupt nichts aufschieben, und so möchte ich denn Ihre Zustimmung erbitten, dass wir doch Liebesspiel in der bisherigen Fassung auch in die Ausgabe in zwei Bänden hineinnehmen. Frau Valeton arbeitet langsam und ist jetzt auch natürlich nach den Erfahrungen mit Flachsacker ängstlich geworden, und das wird das Tempo nicht gerade beschleunigen. So könnten wir also leicht zwei bis drei weitere Monate Zeit verlieren.
Sehr wertvoll waren mir Ihre Angaben über die
Bibelsprüche. Tatsächlich stimmen sie mit einer Ausnahme völlig mit der Lutherschen Übersetzung überein. Das ist also in Ordnung.
[9]
[3]
Zeittafel[10] Von grösstem Wert sind mir Ihre Angaben über die Entstehungszeit der Werke. Ich werde mich nun daran machen, recht bald das kleine Nachwort zu schreiben, das ich Ihnen dann im Manuskript senden werde. Ich finde nun diese Zeittafel aber so nützlich und wichtig, dass ich anregen möchte, ob Sie nicht die
Metelmannsche Bibliographie in dem von mir herausgegebenen
Streuvels-Buch in ähnlicher Weise ergänzen wollen, damit man der Literaturgeschichte dieses unwiederlegliche Zeugnis an die Hand geben kann. Vielleicht kann Fräulein
Isa Ihnen bei dieser etwas mühseligen Arbeit helfen. Ich lasse Ihnen daher noch einmal ein Stück des
Streuvels-Buchs zugehen und bitte Sie, auf Seite 111 ff. entsprechende Notizen auf den Rand zu machen.
De Maanden Ich schrieb Ihnen bereits, dass die
Ackermannsche Übersetzung ganz ausgezeichnet ist.
[11] Ich beginne jetzt bald mit der Herstellung dieses Werkes, habe aber gestern Herrn
Ackermann gebeten, mir doch die Anschriften der Herren
N[elly] Degouy und
D[ésiré] Acket ausfindig zu machen, die an dem schönen Jahrbuch "
Wenteling der Weken" mitgearbeitet haben.
[12] Ich möchte nämlich gerne in ähnlicher Weise wie bei der flämischen Ausgabe an den Beginn eines jeden Monatskapitels in
De Maanden eine kleine Holzschnittzeichnung stellen und damit einen dieser Künstler beauftragen. Um eine möglichst grosse Einheitlichkeit zu erreichen, würde ich dann nur
einen dieser Künstler nehmen, nicht aber mehrere. Ich hoffe, dass Herr
Ackermann die Anschriften ausfindig machen kann und dass alles klappt.
[13]
Ich freue mich sehr, dass Sie Ihr Arbeitszimmer vergrössern, und vor allen Dingen freue ich mich auch, dass Sie nach den schlimmen Erlebnissen
[14] nun wieder so viele Bücher haben, dass es an Platz mangelt. Hoffentlich wird diese für alle Hausbewohner so überaus lästige Arbeit noch rechtzeitig vor Einbruch der kalten Witterung fertig, sodass Sie einen recht schönen Arbeitswinter in diesem so herrlich behaglichen Raum verbringen können.
Wir haben unsere kleinen Fliegerschäden inzwischen selbst repariert und freuen uns, dass wir seit vierzehn [4]Tagen unseren Sohn hier in Urlaub haben. Er war Mitte Juli am Mius gefährlich verwundet worden, ist aber jetzt völlig wiederhergestellt. Im übrigen hatten auch wir ganz herrliche Herbstwochen und so viel Sonne wie selten. Auch kann ich mich nicht entsinnen, jemals einen so herrlichen Obstsegen erlebt zu haben wie in diesem Jahr.
Bitte grüssen Sie Ihre Damen auf das herzlichste und lassen Sie es sich wohlergehen.
Stets Ihr verehrungsvoll ergebener
(handtekening Adolf Spemann)
N[achschrift] Soeben ist auch - recht verspätet - die Abrechnung für das zweite Vierteljahr 1943 fertig geworden; ich sende sie Ihnen anbei und habe gleichzeitig den Antrag auf Devisengenehmigung gestellt.
2 Anlagen
Annotations
[1]
Streuvels werd doctor honoris causa aan de universiteiten van Leuven, Münster en Pretoria.
[2]
De brief van Streuvels aan Spemann van 11 oktober 1943 vonden we niet terug in de geraadpleegde archieven.
[4]
Geen verdere informatie.
[5]
De briefkaart van Streuvels aan Spemann van 2 oktober 1943 vonden we niet terug in de geraadpleegde archieven.
[6]
Titelbeschrijvingen:
- Spemann, Hans und Friedrich Wilhelm Spemann (Hrsg.), Forschung und Leben. Stuttgart, J. Engelhorns Nachf., s.d. [1943].
- Adolf Spemann, Wilhelm Spemann, ein Baumeister unter den Verlegern. Stuttgart, Engelhorn, 1943, 313 S.
[7]
In de loop van 1942 werd
De vlaschaard een eerste keer verfilmd door de Duitse filmmaatschappij Terra-film, in regie van B. Barlog. Paul Wegener speelde Boer Vermeulen, Maria Koppenhöfer Barbele, Bruni Löbel vertolkte Schellebelle en Paul Klinger was Louis Vermeulen. In Ingooigem en omgeving werden heel wat opnamen gemaakt waarin plaatselijke acteurs kleine rolletjes of een figurantenrol speelden. Ook Stijn Streuvels trad op in een scène met een tram.
P. Thiers, Oog in oog met Streuvels, p. 75.
Op
8 november 1943 schrijft Spemann aan Streuvels een lovende brief over de verfilming van
De vlaschaard.
[8]
Het betreft hier de drukproef van
Der Flachsacker, die in de verzamelbundel
Ausgewählte Werke zou opgenomen worden en die Spemann op
27 augustus 1943 naar Streuvels stuurde met de vraag die gecorrigeerd terug te zenden.
Toch zou de verzamelde uitgave Ausgewählte Werke nog een tijd op zich laten wachten. Stuttgart was met zijn Daimler-Benzfabrieken een begeerd doelwit voor de geallieerden. In de strijd om het Ruhrgebied van 5 maart tot 14 juli 1943 voerden de geallieerden tussen de vijfhonderd en duizend vluchten uit tot boven Stuttgart. In de nacht van 11 maart 1943 werd Spemanns huis zwaar getroffen en hij had zijn leven uitsluitend te danken aan het feit dat hij met een tijgersprong de schuilkelder had bereikt. Bij de aanval van 24 juli tot 18 november 1943 op het noordelijk gelegen Hamburg kreeg het zuidelijk gelegen Stuttgart het nog eens hard te verduren. Daarbij werd vooral het stadscentrum zwaar getroffen. Bovendien werd de toevoer van papier afgesneden, zodat talloze uitgeverijen over de kop gingen. Toch zou Spemann de zaak blijven bagatelliseren tot in de herfst van 1943. De 'area bombing' trof Stuttgart in de nacht van 7 op 8 oktober. Het staande zetsel van Streuvels' Ausgewählte Werke in zwei Bänden werd vernietigd. Tijdens de slag om Berlijn tussen 18 november 1943 en 31 maart 1944 werd Stuttgart opnieuw hevig gebombardeerd. Tijdens het bombardement van 25 juli 1944 verloor Spemann zijn beide dochters, zijn huis en weer eens Streuvels' inmiddels gedrukte Ausgewählte Werke (ongeveer 4500 stuks). H. Speliers, Als een oude Germaanse eik, p. 478-480.
[12]
Wenteling der Weken: Grafisch Kalender voor het Jaar O.H. 1943. Antwerpen, Standaard Boekhandel, 1943.
De exemplaren zijn in linnen gebonden en van een goudstempel op de rug voorzien. Het Boek in Vlaanderen, 1942, p. 57. Het boek werd door vier verschillende graveurs verlucht met sierlijke houtsneden, op basis van de typische kenmerken van elke maand en afhankelijk van de persoonlijke voorstelling van elke houtgraveur: de maanden mei, augustus en november door Nelly Degouy; januari, juni en december door Luc De Jaegher; maart, juli en september door Désiré Acket en februari, april en oktober door Jos Hendrickx. Aan het begin van elke maand bevindt zich een paginagrote illustratie, enkele daarvan in twee kleuren.
[13]
Van
De maanden verschijnt pas in 1945 voor het eerst een Duitse vertaling door Werner Ackermann, als
Die zwölf Monde.
[14]
Op 10 mei 1940 brak de Tweede Wereldoorlog uit. Reeds op 20 mei werd het Lijsternest voor het eerst door granaten getroffen.
L. Schepens, Kroniek van Stijn Streuvels, p. 108 De ravage was aanzienlijk:
Al vaders boeken lagen den grond op, schreef Dina Lateur aan Kitty de Josselin de Jong,
z'n 800 Leicafilmen waren ontrold en rondgestrooid. Stapels foto's lagen in de bruine suiker, met jam eronder vermengd. 'n Groote pot opgelegde boter had men in de hall aan stukken geslagen en daarin had men al het naaigerief gesleurd, tafellakens, enz. enz. Al het gesteriliseerd fruit en groenten had men in 't gras uitgegoten, gebroken eieren in de schoenen en over dat alles wijn en wijnflessen en tomatenpuree, enz.enz. Verder heel veel boeken, huisraad en kleederen gestolen, tot zelfs al onze matrassen.' Brief van Dina Lateur aan Kitty de Josselin de Jong d.d. 20 augustus 1940 uit de collectie van en geciteerd door Gé Vaartjes. Zie: Gé Vaartjes, U hebt mij den weg gewezen. Brieven van Herman de Man aan Stijn Streuvels, p. 117